Die Geschichte von Mali

Bilma Salzkarawane

Mali war im Mittelalter für seinen Goldreichtum bekannt. Der Löwenkönig Sundiata Keita hatte die Malinke zum mächtigsten Volk in Afrika gemacht. Im 13. Jahrhundert nach Christus beherrschte er mit seinem Reichtum an Gold, Kupfer und Salz den Welthandel. Durch die Salzkarawanen verbreitete sich der Islam ab dem 8. Jahrhundert im Land. Heute gehören die meisten Malier dem Islam an.

Das Königreich Mali

Erinnerst du dich an den Walt Disney Film Der König der Löwen? Der Film basiert auf einer Geschichte aus dem Königreich Mali! Vorbild für die Geschichte war der Löwenkönig von Mali. Der Löwenkönig lebte im 13. Jahrhundert in der Stadt Mali in Westafrika. Er nannte das Königreich nach seiner Stadt Mali. Das Königreich erstreckte sich zwischen dem Nigerbogen und dem Atlantik. Lebensader des Reiches war der Niger. Es erstreckte sich am südlichen Ende der Sahara. Hier verlief eine Handelsroute, auf der Waren von Ägypten, Nubien und vom Mittelmeer nach Westafrika transportiert wurden. Gold, Felle und Sklaven wurden nachTimbuktu transportiert und dort gegen Salz, kostbare Stoffe und Gewürze aus dem Norden getauscht. Hauptstädte des Reiches waren Koumbi Saleh, Timbuktu, Jenné und Gao.

Der Löwenkönig Sundiata Keita erobert die Vorherrschaft in Westafrika

Der Löwe als Wahrzeichen von Sundiata Keita (c) wikicomons Die Malinke waren ein Jägervolk, das wie die meisten Völker in Westafrika zum Islam übergetreten war. Ihre Anführer gründeten ein Fürstentum. Bald wurden sie zu einem großen Rivalen des Ghana-Reiches. Der Anführer der Malinke war der legendäre Löwenkönig Sundiata Keita. Er besiegte den letzten König von Ghana in einer großen Schlacht. Das Malinke Reich wurde größer und mächtiger, als Ghana es je war. Die Malinke brachten die Goldminen im Süden und die Salzminen im Norden unter ihre Kontrolle. So entwickelte sich Mali im 13. Jahrhundert zum reichsten Handelszentrum der Welt. Das Reich erstreckte sich vom Atlantischen Ozean bis ans Air Gebirge im heutigen Alglerien.

Hier kannst du mehr über das Heldenepos von Sundiata Keita lesen

Mansa Musa, der reichste Mann seiner Zeit

Das Königreich Mali zur Zeit von Mansa Musa Mansa Musa war der Enkel von Sundiata Keita. Mansa bedeutet König der Könige. Er regierte von 1312 bis 1335. Er galt als reichster Mann seiner Zeit. Mansa Musa war über die Grenzen von Afrika hinaus bekannt. Wahrscheinlich besaß er das meiste Gold seiner Zeit. Selbst für heutige Begriffe wäre er reicher als Bill Gates. Mansa Musa hatte den Goldhandel unter seine Kontrolle gebracht. Er hatte bestimmt, dass nur Goldstaub gehandelt werden durfte. Die Goldklumpen behielt er für sich. Deshalb siehst du ihn im Bild links mit einem Goldnugget in der Hand. Auf seiner Pilgerreise nach Mekka ließ er so viel Gold verteilen, dass weltweit der Goldpreis sank. Auch seine Untertanen lebten in Wohlstand. Die Sklaven, die in den Goldminen arbeiten mußten, wurden nach Ablauf bestimmter Fristen freigelassen. Die Stadt Timbuktu am Rand der Sahara wurde das Zentrum von Mali. Hier entstand ein großes Gelehrten- und Wissenszentrum.

Mehr über Timbuktu

So lebten die Menschen im Königreich Mali

Die Kolonisation

Das große Königreich Mali zerfiel. Im 19. Jahrhundert wurde Mali eine Kolonie von Frankreich. Frankreich versuchte immer mehr Regionen in Westafrika unter seine Kontrolle zu bekommen. Ein wichtiges Gebiet war das heutigen Mali mit seinen reichen Goldminen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die französische Kolonialmacht Bamako ein und 1893 Timbuktu. Mali wurde unter dem Namen "Soudan" ein Teil des Kolonialgebietes Französisch-Westafrika. 1890 nannte man die Kolonie Französisch-Sudan. Bis zur vollständigen Eroberung vergingen noch mehrere Jahre. Die Grenzen der Kolonien wurden in der Afrika-Konferenz von 1884 von den Kolonialherren festgelegt.

Die Ablösung von Frankreich und der Kampf um die Unabhängigkeit


Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bildeten sich erste Parteien heraus. Ihr politisches Ziel war die Unabhängigkeit von Frankreich. 1958 erhielt die Kolonie "Soudan" innerhalb der Französischen Gemeinschaft die volle innere Autonomie. Die Union Soudanaise gewann die Parlamentswahlen. Ein Jahr später schloss sich das Land mit der Republik Senegal zur so genannten "Mali-Föderation" zusammen. Diese Föderation erhielt im Juni 1960 von Frankreich die volle Unabhängigkeit. Nur wenig später zerbrach die Föderation. Mali erklärte sich zur Republik und bestimmte Bamako als die Hauptstadt. 1963 wurde Mali Mitglied der Organisation für Afrikanische Einheit, der Wind der Befreiung von kolonialer Vorherrscht wehte durch Afrika. Seit 1992 gibt es eine demokratische Verfassung in Mali.