Die sagenhafte Tierwelt Mosambiks

Mosambik mit seinen zahlreichen Flüssen und weiten Savannen müsste ein Paradies für Wildtiere sein. Doch während des Bürgerkrieges ging der Bestand stark zurück. Deshalb findest du die meisten großen Wildtiere heute nur noch in den Nationalparks, in denen bedrohte Tiere besonders geschützt werden.

Tiere im Nordwesten von Mosambik

Zu den großen Parks zählt der Gorongosa National Park. Dieser Park liegt in der Mitte des Landes. Für Vogelliebhaber ist der Gorongosa Nationalpark eine wahre Entdeckung: über 500 Vogelarten sind hier beheimatet. Von der Goldamsel, dem  Sonnenvogel, bis hin zu Rötelschwalben findest du in diesem Park fast alle Vögel, die im südlichen Afrika heimisch sind. Auch große Wildtiere kannst du hier beobachten: Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und noch viele weitere Wildtiere. Wichtigste Wasserquelle des Parks ist der Urema Fluss. Bevor der Bürgerkrieg den Nationalpark zerstörte und durch Wilderei bis zu 95 Prozent des Großwildbestandes vernichtet wurde, galt der Nationalpark als einer der artenreichsten Nationalparks im südlichen Afrika. Im Bürgerkrieg wurden auch Elefanten gejagt, denn mit dem Elfenbeinhandel besorgten sich die Bürgerkriegsparteien das Geld für Waffen. Von einst über 2000 Tieren waren nur mehr 200 bis 300 übrig. Seit 1994 wird der Park wieder vor Wilderei geschützt. Auch versucht man, verloren gegangene Tierarten wieder anzusiedeln. Im Park leben heute 700 Büffel, über 500 Elefanten und 70 Löwen.

Wildtiere im Südwesten

Ein weiterer Naturschutzpark von Mosambik ist der Maputo Elephant Park. Neben Flamingos, Leoparden, Antilopen, Krokodilen, Schakale und vielen anderen großen und kleinen Wildtieren gibt es hier ganz besondere Elefanten. Sie sind größer als andere Elefanten und sie besitzen ein ausgezeichnetes Gedächtnis. In den Kriegsjahren flüchteten einige Herden aus dem Land. Sie durchwanderten den Futi Kanal Richtung Südafrika. Nach Kriegsende kehrten sie wie durch ein Wunder zurück in ihr einstiges Gebiet. Niemand weiß, wie sie das geschafft haben und woher sie wußten, dass die Gefahr vorbei ist. Drei große Salzseen befinden sich im Maputo Elephant Park und dienen als Brutplatz für Meeresschildkröten. Der bekannteste Park ist der Great Limpopo Transfrontier Nationalpark. Hier haben fünf Länder einen Naturschutzpark geschaffen, der Tieren das Wandern über die Landesgrenzen hinweg ermöglicht. Außerdem beteiligen sich alle Länder an dem Schutz der besonders gefährdeten Tiere wie Elefanten und Nashörner. Der Great Limpopo Transfrontier Park mit seinen Feuchtgebieten und der Lebombo Bergkette gehört zu den größten Naturschutzgebieten Afrikas.

 

Schlangen

Die Mosambik Speikobra (c) Chris Eason

Die Mosambik Speikobra ist sehr giftig. Sie ist die am häufigsten vorkommende Kobra in der afrikanischen Savanne. Sie findet sich in den trockenen Gebieten von Südafrika, Mosambik, Tansania, Angola und Namibia. Sie ernährt sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, anderen Schlangen, Vögeln, Eiern und Insekten. Die Mosambik-Speikobra gilt als eine der gefährlichsten afrikanischen Schlangen. Sie besitzt Giftdrüsen und kann ihr Gift meterweit in Richtung des  Feindes spritzen. Dabei zielt die Schlange auf die Augen des Gegners. Das Gift wirkt sehr schnell und kann zu Blindheit führen. Die Giftschlangen halten sich gern in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf. Denn die menschlichen Abfälle ziehen Mäuse und Ratten an, die Leibspeise der giftigen Nattern. Die Mehrzahl der Bisse geschehen deshalb innerhalb menschlicher Siedlungen. Das tückische an der Speikobra  ist, dass sie sich ihren Opfern nähert, wenn diese schlafen.

 

Tiere vor den Küsten von Mosambik

 

Seekühe oder Dugongs, wie sie genannt werden, leben vor der Küste von Mosambik. Die massigen Säugetiere sind Pflanzenfresser. Ihre nächsten Verwandten sind? …richtig geraten, Elefanten. Aber: sie können sich nicht an Land bewegen wie zum Beispiel Robben. Ihnen fehlen geeignete Gliedmaßen, um sich an Land zu bewegen. Im Gegensatz zu Walen halten sich Seekühe stets in Küstennähe oder gar im Süßwasser auf. Sie bevorzugen flache Gewässer. Seekühe sind Vielfraße, das verbindet sie mit den Elefanten, ihren nächsten Verwandten. Sie sind 6 bis 8 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt. Zu ihrer Lieblingsnahrung zählen Seegras, Algen und anderen Wasserpflanzen.

Seekühe sind zwischen 2,50 bis vier Metern lang und ziemlich massig. Sie werden zwischen 250 und maximal 1500 Kilogramm schwer. Die Evolution hat den Küstenbewohnern statt Vorderbeinen Flossen beschert, Hinterbeine gibt es nicht, die sind gänzlich rückgebildet. Die stumpfe Schnauze ist von Tasthaaren umgeben. Sie besitzen einen großen Kopf abgesetzt, aber ein kleines Gehirn. Sie gehören tatsächlich zu den Säugetieren mit den kleinsten Gehirnen. Ob sie deswegen weniger intelligent sind? Niemand weiß das, aber sie sind freundliche Wasserbewohner. Das berichten die Fischer in Mosambik und die Taucher. Die Gabelschwanzseekuh findet man nur im Indischen Ozean und im Roten Meer.Seekühe leben in kleinen Familienverbänden. Die soziale Bindung zu anderen Artgenossen ist gering, mit Ausnahme der Mutter-Kind-Bindung. Diese dauert etwa zwei Jahre an. Die Kolosse des Meere kommunizieren akustisch und mit Berührung. Sie singen auch gerne. Seekuhmütter und ihre Kälber singen auch im Duett.  Seekühe sind gemütliche Tiere. Sie bewegen sich langsam treibend und schwimmend. Nur alle ein bis fünf Minuten kommen Seekühe zum Atmen an die Wasseroberfläche. Ausgedehntere Tauchgänge können bis etwa 20 Minuten dauern. Seekühe zählen zu den gefährdeten Arten. Der größte Feind der Seekühe ist der Mensch. Ihres Fleisches wegen werden sie gejagt, und da sie sehr langsam sind, kann man sie leider auch schnell fangen. Im Meer sind ihre größten Feinde Haie und Schwertwale.

 

Schon gewusst? Unter Seefahrern gibt es viele Legenden über Seekühe. Mit ihrem fast menschlichen Gesicht kamen sie ihnen wie die sprichwörtlichen Meerjungfrauen vor. Sie haben gefürchtet, dass die Tiere mit ihrem Gesang ihr Schiff ins Verderben führen konnte. 1493 vermerkte auch Christoph Kolumbus die Sichtung von "Meerjungfrauen" vor der Küste von Haiti. Er notierte aber, dass die Tiere " nicht ganz so hübsch waren, wie sonst dargestellt. Außerdem hätten sie Gesichter, "die an die von Männern erinnern."

 

Bedrohte Tiere

Steppenschuppentier (c) Groth Ag WWF Conservation Stamp Collection

Vom Aussterben bedroht ist das Steppenschuppentier links im Bild. Mit seinem Panzerschuppenkleid sieht es aus, als wäre es der Steinzeit entsprungen, und tatsächlich zählt das Schuppentier zu den ältesten Bewohnern Afrikas. Leider wird es gejagt wegen seines wohlschmeckenden Fleisches und seiner Schuppen. Manche verwenden die Schuppen als Heilmittel, indem sie die Schuppen pulverisieren. Einige verwenden die Schuppen als Dekoration für Hüte und Westen.

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