Schimpansen, Gorillas und die bunten Mandrills

Schimpansen geben den Ton an im Regenwald, sie sind die ungekrönten Artisten des Dschungels. Die Tarzan-Geschichten sind erfundende Geschichte, die davon erzählen, wie ähnlich wir Menschen den Schimpansen sind. Es gibt auch wahre Geschichten über Kinder, die im Regenwald ausgesetzt wurden und von Schimpansen aufgezogen wurden. Unglaublich behende bewegen sich unsere nächsten Verwandten durch die Bäume, meist in einer Baumhöhe von 3 bis 6 Metern. In dieser Höhe besitzen sie "Flugwege" zwischen Ästen und Baumkronen.

                   

Schimpansen verteidigen ihr Revier mit lauten Rufen. Ihre spitzen Schreie sind über zwei Kilometer weit zu hören. Sie bilden die Grundmelodie des Dschungels.

Schimpansen, unsere nächsten Verwandten

Schimpansenmutter mit KindSchimpansen werden etwa 90 Zentimeter gross, aufrecht stehend messen einige bis zu 170 cm. Sie besitzen runde Ohren, Wülste über den Augen und eine auffällige Schnauze. Sie leben im Zentrum von Afrika, du findest sie in Regenwäldern wie auch in trockenen Savannen. Ihre nächsten Verwandten, die Bonobos sind ausgeprägte Regenwaldbewohner. Schimpansen sind die intelligentesten Affen. Sie sind sehr gesellig und sozial eingestellt. Sie kümmern sich umeinander. "Diebe", die Futter stehlen werden von der Gemeinschaft bestraft. Banden gehen aber auch gemeinsam auf Raubzug und jagen anderen Schimpansengemeinschaften das Revier ab. Sie sind außerordentlich neugierig und benutzen Werkzeuge wie entlaubte Äste und Steine. Sie leben in großen Gruppen von 120 Tieren wie auch in kleinen Verbänden. Jede Gruppe gibt ihr Wissen weiter und pflegt ihre eigenen Traditionen, ganz ähnlich wie wir Menschen! 

Der Schimpanse - ein Werkzeugspezialist

Einige Schimpansen sind so clever, dass sie Werkzeuge benutzen, fast so wie wir Menschen. Der Schimpanse verwendet verschiedene Werkzeuge für verschiedene Zwecke. Einige benutzen sogar zwei Werkzeuge gleichzeitig um an Nahrung zu kommen. Die Werkzeuge sind verschieden, je nach Gruppe. Manche basteln Löffel aus zerknüllten Blättern, um Trinkwasser zu schöpfen. Andere benutzen Trommelstöcke, um sich über weite Entfernungen zu verständigen. Um an Termiten zu kommen, basteln sie sich aus einem dünnen Ast eine Angel. Die Schimpansen in Gabun und Zentralafrika sind die absoluten Champions. Sie nutzen fünf verschiedene Gerätschaften, um sich Honig aus dem Bau von Wildbienen zu beschaffen.

 

Flachlandgorillas

Gorilla (c) Raul654

Wenn ein Gorilla gähnt, heißt das nicht, dass er müde ist. Im Gegenteil, er ist aufgeregt! Leider sieht man das nur noch selten. Denn Gorillas sind vom Aussterben bedroht. Die sanften Riesen leben in den Wäldern West- und Zentralafrikas. Sie besitzen ein grauschwarzes Fell und zählen mit 1,50 bis 1,90 Metern Körpergröße zu den größten aller Menschenaffen. Gorillas leben in kleinen Gruppen. Am Tag halten sie sich auf dem Boden auf, um Nahrung zu suchen und durch die Gegend zu streifen. Sie fressen am liebsten Blätter und Früchte, aber auch kleine Tiere verschmähen sie nicht. Nachts bauen sie  sich aus Zweigen und Ästen ein Nest in den Bäumen. Wie wir Menschen haben Gorillas einen unverwechselbaren Fingerabdruck. Leider sind die Flachlandgorillas sehr selten geworden. Das liegt zum einen an dem Erz Coltan, das für Handys benötigt wird. Viele Coltan-Minen befinden sich in ihren abgelegenen Gebieten. Durch den Abbau von Coltan wird ihr Lebensräum zerstört. 

Wie Gorillas Fallen entschärfen

Berggorillas, die Bewohner der Bergregenwälder

Berggorillas besitzen ein dichtes, schwarzes Fell und können deshalb in den kühlen Wäldern im Virungagebirge leben. Die Männchen haben einen Harem von einem Dutzend Weibchen oder mehr. Nachts schlafen die Weibchen auf den Bäumen, während das Männchen auf dem Boden bleibt und über sie wacht.

Gorillas

Gorillababy

Dian Fossey hat die Lebensweise der Berggorillas erforscht und  festgestellt, dass sie wie wir Werkzeuge benutzen. Sie leben am Boden und sammeln Früchte, Blätter und Körner. Berggorillas haben nur einen Feind, und das sind die Menschen. Durch Abholzung verlieren sie ihre Wälder und durch rücksichtlose Jäger werden sie dezimiert. In einer Waisenstation für Berggorillas im Virunga Nationalpark werden Jungtiere, die ihre Mütter verloren haben, großgezogen und wieder ausgewildert. Es gibt nur noch 880 Berggorillas! Klicke auf den Button und erlebe ein Gorilla Trekking.

Gorillatrekking in Ruanda

Bonobos

In der Demokratischen Republik Kongo liegt das weltweit einzige Verbreitungsgebiet der Bonobo-Affen. Die Zwergschimpansen zählen zur Familie der Menschenaffen. Sie sind zusammen mit Schimpansen die biologisch engsten Verwandten von uns Menschen. Der Bonobo unterscheidet sich vom Gemeinen Schimpansen durch längere Beine, rosa Lippen und ein dunkleres Gesicht. Geschlechtsreif werden Bonobos mit etwa 9 Jahren, die meisten bekommen ihren ersten Nachwuchs mit etwa 11 bis 13 Jahren. Sie erreichen ein Alter von etwa 50 Jahren. Die Ernährung ist abwechslungsreich, Samen, Früchte und Kräuter bilden die Hauptnahrung. Aber sie sind keine Vegetarier, sie verspeisen auch Insekten und wirbellose Tiere.

Lebensweise

Bonobos leben in Großgruppen von 40 bis 120 Individuen. Die Weibchen sind besser untereinander vernetzt als die Männchen. Die Weibchen teilen sich untereinander das Fressen und betreiben gegenseitige Fellpflege. Die Männchen verhalten sich untereinander distanzierter als de Weibchen. Sie pflegen sich seltener gegenseitig das Fell und bilden keine Allianzen, um ihre Rangstufe in der Gruppenhierarchie zu verbessern. Die Männchen halten zeitlebens einen engen Kontakt mit ihrer Mutter aufrecht. Sie bleiben dauerhaft in ihrer Geburtsgruppe. Bonobos leben in den tropischen Wäldern am Kongo-Flussbogen. Sie können nicht schwimmen, und daher überqueren sie keine Flüsse und bleiben in ihrem Gebiet. Bonobos kommunizieren mit lautlichen Äußerungen. Ein hoher, schriller Schrei dient der Kontaktaufnahme, eine Art von Hundegebell stellt eine Warnung dar. Andere Laute können Aufregung, Zufriedenheit und anderes mehr ausdrücken. Ein hechelndes Ein- und Ausatmen ist eine Art von herzhaftem Lachen.

Schon gewusst? Bonobos gelten als bedroht. Leider sind sie begehrt als "Buschfleisch" und werden gejagt. Schlimmer ist, dass sie durch die Zerstörung der Regenwälder ihren Lebensraum verlieren.

Der Mandrill ist das bunteste Säugetier

MandrillDieser Mandrill auf dem Foto hat sich nicht eigens für den Fotografen geschminkt, er ist von Natur aus so bunt. Mandrills gehören zu den Meerkatzen und leben in den Regenwäldern von West- und Zentralafrika. Die Männchen werden etwa einen Meter groß. Die Weiben sind etwas kleiner. Außer ihrem buntgezeichneten Gesicht besitzen Mandrills ein auffälliges Hinterteil. Diese Merkmale machen sie zu einzigartigen Bewohnern der Regenwälder. Bei ranghohen Männchen sind die Farben kräftiger als bei den schwächeren Männchen oder den Weibchen. Die auffälligen Farben dienen dazu, Stärke zu zeigen und Rivalen abzuschrecken. Wenn ein Mandrill sauer oder erregt ist, leuchtet das Blau auf seiner Nase sogar noch stärker. Das Rot der Nase kommt von der starken Durchblutung, das Blau entsteht, da sich das Licht auf der Haut bricht. Wenn nötig, zeigen sie ihre spitzen Zähne, um Feinde zu vertreiben. Sicher wollen sie mit ihren bunten Farben auch die Weibchen beeindrucken.

Der Speiseplan der Mandrills ist sehr abwechslungsreich. Sie lieben Früchte, Samen und Nüsse, Blätter und Wurzeln. Sie verspeisen aber auch Insekten, Nagetiere und Vögel. Leider sind die bunten Regenwaldbewohner selten geworden, denn sie werden wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt. Da sie sehr laut sind, finden die Jäger sie auch leicht.

 

 

Was wir zum Schutz der Regenwälder tun können