Schlangen in der Savanne

In der afrikanischen Savanne leben etwa 150 verschiedene Schlangen. Einige davon sind sehr giftig wie die Mosambik Speikobra, die schwarze Mamba oder die Kapkobra. Sie leben versteckt in Höhlungen, in Felsspalten oder im Sand. Einge suchen sogar die Nähe menschlicher Siedlungen und jagen Ratten und Mäuse, die wiederum von menschlichen Abfällen leben. Wie sich die Menschen gegen die ungebetenen Gäste wehren, findest du weiter unten.

Die schwarze Mamba

Die schwarze Mamba ist mit einer Länge von etwa 2,50 Metern die zweitlängste Giftschlange der Welt. Die Farbe der Tiere variiert zwischen olivbraun, dunkelbraun und dunkelgrau. Ihren Namen hat sie nicht von ihrem Schuppenkleid sondern von ihrem Maulinneren, das dunkelblau bis tintenschwarz gefärbt ist. Die Augen sind dunkelbraun bis schwarz und haben einen silberweißen bis gelben Rand um die runden Pupillen. Sie ist in den Savannen von Ost- und Südafrika beheimatet. Sie lebt am Boden, sie kann jedoch auch klettern und sich in Bäumen fortbewegen. Sie versteckt sich in Höhlungen unter Steinen, hohlen Bäumen und auch in Termitenbauten, wo sie sich gerne aufwärmt. Die Schwarze Mamba ist eine tagaktive Einzelgängerin. Die Kontakte mit Artgenossen beschränken sich auf die Paarungszeit. Zum Sonnenbaden benutzen Mambas regelmäßig genutzte sonnige Stellen. Die Mambas sind schnell, sie bewegen sich mit einer Geschwindigkeit bis zu 20 km/h, womit sie zu den schnellsten Schlangen gehören. Während der Fortbewegung berühren dabei immer nur etwa zwei Drittel des Körpers den Boden, das vordere Drittel ist angehoben. Die Schwarze Mamba ernährt sich vor allem von kleinen Säugetieren wie Mäusen, Ratten und Hörnchen, sie jagt aber auch Vögel. Sie schleicht sich an die Beute an, beißt dann kurz zu und wartet, bis ihr Gift die Beute lähmt. Vögel hält sie umklammert, bis das Gift seine Wirkung entfaltet. Der Tod tritt dann durch Atemlähmung ein. Dann erst wird die Beute vollständig geschluckt.

Fressfeinde

Die schwarze Mamba wird gejagt von anderen Schlangen, Krokodilen und Waranen. Die Schwarze Mamba ist scheu und versteckt sich häufig. Bei einem Angriff versucht sie sich schnell zurückzuziehen. Ist ein Rückzug nicht möglich, setzt ihren Biss als Verteidigung ein. Beim Angriff hebt die Schlange ihren Vorderkörper, öffnet das Maul und zischt direkt vor dem Zustoßen.

Gefährlichkeit

Begegnungen zwischen der Schwarzen Mamba und dem Menschen sind relativ häufig, da sich die Schlange gerne in der Nähe menschlicher Ansiedlungen aufhält. Obwohl die Schlange dem Menschen meistens aus dem Weg geht, gilt sie trotzdem als deutlich aggressiver als viele andere Giftschlangen. Ihr Gift schädigt das Herzmuskelgewebe und kann innerhalb von 20 Minuten zum Tod führen.

Die Speikobra

Die Mosambik Speikobra (c) Chris Eason

Unter der Vielzahl an Schlangen, die in den Savannen leben, ist eine Schlange besonders bemerkenswert, die Speikobra. Diese Kobra ist außerordentlich giftig. Sie findet sich in den trockenen Gebieten von Südafrika, Mosambik, Tansania, Angola und Namibia. Sie ernährt sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, kleineren Schlangen, Vögeln, Eiern und gelegentlich Insekten.

Gefährlichkeit

Die Speikobra besitzt Giftdrüsen und kann ihr Gift meterweit in Richtung des vermeintlichen Feindes spritzen. Dabei zielt die Schlange auf die Augen des Gegners. Das Gift wirkt sehr schnell und kann zu Blindheit führen. Die Giftschlangen halten sich gern in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf. Denn die menschlichen Abfälle ziehen Mäuse und Ratten an, und diese wiederum sind die Leibspeise der giftigen Nattern. Die Mehrzahl der Bisse geschehen deshalb innerhalb menschlicher Siedlungen. Besonders tückisch ist, dass sich die Speikobra ihren Opfern nähert, wenn diese schlafen.

Schon gewusst? Die größte Speikobra der Welt wurde in Kenia entdeckt. Diese Schlange war drei Meter lang und hatte genügend Gift, um zwanzig Menschen zu töten.

Der südliche Felsenpython

Dieser Python treibt sich gerne zwischen Felsen herum. Er kann vier bis fünf Meter lang werden. Die längste vermessene Südliche Felsenphyton brachte es sogar auf eine Länge von 5,80 Meter. Damit ist der südliche Felsenpython eine der größten Schlangen auf der Erde. Diese Schlange lebt vorwiegend in der Savanne, gerne hält sie sich nahe Gewässern auf. Sie ernährt sich von kleinen und mittelgroßen Wirbeltieren. Sogar kleine Antilopen gehören auf den Speiseplan des südlichen Felsenpythons. 

Gefährlichkeit: Wie alle Phytons ist auch die Südliche Felsenphyton nicht giftig. Sie lauert stattdessen oft stundenlang versteckt in Bäumen oder auch im Wasser auf ihre Beute. Nähert sich ein Beutetier unvorsichtig, beißt die Phyton fest zu und umschlingt es – bei großer Beute mit bis zu 5 Umwicklungen. Ist das Beutetier dann erstickt, verschlingt sie es an einem Stück.

Schon gewusst? Diese Pythons  sind die Lieblingstiere von Medizinmännern. Manche Völker glauben, dass die Seelen Verstorbener in den Schlangen wohnen. Daher werden diese Pythons geschützt.

Die Kenianische Sandboa

Diese Sandboa lebt im Norden Kenias und wird etwa einen Meter lang. Sie ist ein typischer Bodenbewohner. Sie wühlt sich in die oberen Sandschichten und in lockeres Erdreich ein und versteckt sich tagsüber unter Steinen oder im Wurzelwerk der von Büschen. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv. Erst in der Dämmerung geht sie auf die Jagd. Sie bewegt sich dabei allerdings nicht, sie hat vielmehr einen Trick auf Lager. Sie vergräbt sich im Sand, so dass nur noch ihre Nasenspitze zu sehen ist. Sobald eine Maus, eine Eidechse oder ein anderes kleines Tier in ihre Nähe kommt, schlägt die Sandboa blitzartig zu. Sie umschlingt ihre Beute und versucht diese unter den Sand zu ziehen. Sie erwürgt die Beute, indem sie sie umschlingt oder gegen harte Objekte drückt. Kleintiere wie Küken werden auch lebend verschlungen.

Die Paarungszeit der Schlange liegt in den Sommermonaten. Im Herbst kommen die Jungschlangen lebend zur Welt. Ein Wurf besteht aus bis zu 15 Jungtieren. Etwa acht bis zehn Tage nach der Geburt häuten sich die Jungen erstmals.

Die Kapkobra

Besonders wirksam ist das Gift der Kapkobra. Sie gilt als giftigste Kobra Afrikas und als eines der gefährlichsten Tiere des Planeten. Ihr Biss lässt die Atmung aussetzen. Blöd auch, dass sie sich gerne in der Nähe menschlicher Behausungen aufhält und sogar in die Häuser eindringt. In der kalten Jahreszeit, zwischen Mai und August, hält sie Winterruhe.

Schon gewusst? Manche Menschen halten sich wegen der giftigen Kapkobra als Haustier ein Erdmännchen. Die Erdmännchen warnen vor den giftigen Schlangen.

Zentralafrikanische Eierschlange

Nicht jede Schlange ist gefährlich und beißt. Die zierlichen Eierschlangen haben sich zum Beispiel auf das Fressen von Vogeleiern spezialisiert. In den Savannen klettern Eierschlangen regelmäßig in Bäume, um an die Nester von Webervögeln zu gelangen. Hat die Schlange ein Nest mit frischen Eiern gefunden, prüft sie zunächst durch Abtasten, ob sie das Ei von der Größe her bewältigen kann. Anschließend schiebt sie ihre extrem beweglichen Kiefer über das Ei und gibt dabei Speichel auf dessen Oberfläche ab. Sie kann Eier bis zur Größe eines Hühnereis verschlucken. Sie schluckt die Eier im Ganzen, denn sie besitzt keine Zähne. Um die Eier im Ganzen herunterschlucken zu können, wären Zähne sogar hinderlich. Diese hat sie deshalb im Laufe der Zeit zurückgebildet. Faule oder schon länger bebrütete Eier werden nicht gefressen. Eierschlangen müssen sich während der zeitlich begrenzten Brutzeit der Vögel eine extra Fettschicht anfuttern, denn dann müssen sie eine etwa sechs- bis achtmonatige Fastenperioden überdauern. Afrikanische Eierschlangen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich gern in Termitenbauten. Sie sind gute Kletterer und Schwimmer.

Fressfeinde

Gegenüber Fressfeinden muss die Eierschlange so tun, als wäre sie gefährlich. Deshalb imitiert sie Giftschlangen aus den Gebieten, in denen sie lebt, durch Aufblähen des Halses. Fressfeinde sind schlangenfressende Schlangen wie Kobras, aber auch Paviane und Wildschweine verspeisen gerne die zierlichen Eierschlangen.