Late Period of the Egyptian Empire

Die große Sphinx von Tanis, der neuen Hauptstadt in der Spätzeit (c) wikimediaDas Neue Reich ist abgedankt. Die ägyptischen Herrscherhäuser sind zerstritten, Nachfolger sind nicht in Sicht.  Die ägyptischen Pharaonen müssen das Zepter an andere Völker übergeben. Gefahr droht aus dem Süden, von Nubien, wie auch aus dem Osten, von den Persern. Die unterworfenen Nubier haben die Kriegskunst von den Ägyptern gelernt. Der Nubier Pianchi und sein Sohn Schabaka nutzen die Schwäche der Pharaonen und erobern das Niltal. Sie lassen sich in der neuen Hauptstadt Tanis nieder. 50 Jahre lang regieren die schwarzen Paraonen das ägyptische Reich. Doch die Fürsten des Deltas finden sich nicht mit den neuen Herrschern aus den schwarzafrikanischen Regionen des Nils ab. Ihnen mißfällt, wie schwarzafrikanisches Brauchtum in ihre Tempel und Städte Einzug hält.

Die schwarzen Pharaonen verändern Ägypten

Statuette des Taharqa (c) NeithsabesDie schwarzen Pharaonen kamen aus Nubien, dem Reich südlich von Ägypten. Die Nubier waren reich, die Goldvorkommen in ihren Böden waren weit größer als die in Ägypten. Sie hatten vielfältige Handelsbeziehungen nach Arabien, Ägypten und Indien geknüpft und die Kriegskunst der weißen Pharaonen gelernt. Ägypten war geschwächt durch Machtkämpfe im Inneren. So war es nicht schwer für die nubischen Herrscher, das Pharaonenreich zu erobern. Etwa 800 vor Christus besiegten sie die weißen Pharaonen und hielten Einzug in die Städte  Ägyptens. Sie verliehen der ägyptischen Kultur neue Impulse. Ägypten wurde bunter, afrikanische Götter wurden neben den ägyptischen Göttern verehrt. Die Musik wurde rhythmischer. Neben Lauten, Harfen und Flöten ertönten die verschiedensten Trommelklänge.

Der letzte ägyptische Pharao

Schlacht bei Issus, Mosaik mit Alexander dem Großen (c) RuthvenDie Nachfahren der einstigen ägyptischen Herrscher verbünden sich mit den Assyrern und stürzen die Nubier. Die Assyrer geben die Herrschaft an die Ägypter zurück. Die Hauptstadt wird nach Sais verlegt. In der Spätzeit (ca. 600 -332 v. Chr.) übernahmen Berber, dann Perser die Macht am Nil. Auch die Eroberer aus dem Zweistromland lassen sich zu Pharaonen krönen. Einmal noch können die Ägypter die Perser vertreiben und ihre jahrtausende alte Herrschertradition wieder errichten. Doch ein zweites Mal werden sie von den Persern überrannt. Sie stürzen Nektanebos II., den letzten ägyptischen Pharao. Von dieser Niederlage erholen sich die Ägypter nie wieder. Als der Makedone Alexander der Große 332 vor Christus die Perser aus Ägypten vertreibt, feiern sie ihn als Befreier. Sie hoffen, zu ihrer alten Glanzzeit zurückzukehren. Doch der Makedonier setzt Ptolemaios, einen seiner Generäle, als neuen Herrscher ein.

Ägypten wird griechisch

Statue Kleopatra VII. (c) George ShuklinDer griechische Feldherr gründet die Hafenstadt Alexandria an der Mündung des Nils. Mit der Herrschaft der griechischen Könige endet das ägyptische Reich. Die Griechen herrschen nun über das Land am Nil. Griechische Tempel werden errichtet, eine riesige Bibliothek nach griechischem Vorbild wird in Alexandria aufgebaut. Der Leuchtturm von Pharos entsteht, ein Bauwerk von monumentaler Größe, der die Schiffe in den Hafen von Alexandria leiten soll. Die letzte griechische Herrscherin war Cleopatra VII.  Cleopatra wuchs zwar in Ägypten auf und herrschte später über die Ägypter. Ihre Vorfahren stammten jedoch nicht aus Ägypten, sondern aus Griechenland, dem Königreich Makedonien. Die Makedonier kamen mit Alexander dem Großen nach Ägypten. Dessen Feldherr Ptolemaios übernahm nach dem Tod Alexanders die Herrschaft und gründete eine neue Dynastie, die Ptolemäer. Cleopatra hatte einen Streit mit ihrem Bruder und suchte Unterstützung bei dem römischen Feldherren Julius Cäsar. Zwischen der Ägypterin und dem römischen Feldherren entspann sich eine heftige Liebesbeziehung. Nach dem Tod von Julius Cäser wandte sich Cleopatra Marcus Antonius zu, der über den Osten des Römischen Reiches herrschte. Sie bezaubert auch ihn und plant mit ihm, die Herrschaft Ägyptens auch auf das römische Reich auszuweiten. Octavian durchkreuzt ihre Pläne. Er erklärt Ägypten den Krieg. Als Kleopatra  erkennt, dass ihre Heere den Flotten der Römer unterlegen sind, bringt sie sich mit Schlangengift ums Leben. Es ist das Gift der Uräusschlange, die das Totemtier ihres Reiches war! Mit Kleopatras Tod 30 vor Christus endet das Reich der Pharaonen.

Ägypten wird eine römische Provinz

Seeschlacht der Römer ggen die Ägypter (c) IwlDie Römer herrschen von etwa 30 v. Chr. bis circa 395 n. Chr. in Ägypten. Mit ihnen hält das Christentum Einzug, die Bevölkerung wird christianisiert. Alexandria wird zu einer Bischofsstadt. Ägypten wird zur Kornkammer Roms. Im Lauf der Jahrhunderte römischer Herrschaft verschwinden die ägyptischen Tempel und mit ihnen die Symbole der Pharaonen. Die Kultur geht unter im Vergessen der Zeit. Bis 1500 Jahre später europäische Reisende die einstige Hochkultur wieder entdecken.

Das wieder entdeckte Ägypten

Tempel von Karnak, Lithographie von Louis Haghe (c) David RobertsAlte Tempel werden restauriert, von einem Ort zu einem anderen versetzt. Gräber und Pyramiden werden geöffnet. Im Grab von Tutanchamun entdeckt der englische Archäologe Howard Carter einen Reichtumn an Gold und Edelsteinen, der die Welt in Erstaunen  versetzt. Er findet über tausend Grabbeigaben in der unterirdischen Schatzkammer. Ein Geheimnis ums andere wird gelüftet. Vor 5000 Jahre entwickelten Völker in Afrika eine Kultur, die ein erstaunliches Wissen besass. Vieles war vorweggenommen, was als selbstverständliches Gut einer modernen Welt galt wie der ägyptische Kalender, Geometrie, eine fortschrittliche Handwerkskunst. Die Ruinen alter Tempfelanlagen, die Pyramiden erzählten von einer Baukunst, die für die modernen Entdecker von atemberaubender Wucht war. Auf dem Bild rechts siehst du, wie klein sich die Menschen angeschichts der riesigen Ruinen vorgekommen sein mussten. Vieles von dieser großartigen Kultur liegt noch im Dunkel der Geschichte.