Marhaba, willkommen in Dschibuti, dem ostafrikanischen Land mit den riesigen Salzseen und den einzigartigen Tauchgebieten!
Dschibuti liegt am Golf von Aden. Das kleine Land ist umgeben von Eritrea, Somalia und Äthiopien. Dschibuti liegt genau auf einer Bruchstelle zwischen dem afrikanischen und dem asiatischen Kontinent. Dadurch sind auf Dschibuti vulkanische Mondlandschaften entstanden. Das Hochland und die Ebenen sind von dunklen Basaltblöcken durchzogen. Nur Sträucher, Wacholder- und Dornenbüsche bedecken das karge Land.
Klima: Dschibuti ist eines der heißesten Länder der Welt. An der Küste herrschen das ganze Jahr über hochsommerliche Temperaturen um 27 - 30 °. Ab April steigen die Temperaturen auf 39 - 42°. Auch in der Nacht kühlt es nicht ab. Dann ist es immer noch etwa 30° heiß. Der Hitzerekord in der Stadt Dschibuti lag bisher bei fast 46°. Es regnet nur manchmal im Winter.
Zum Vergleich: Dschibuti ist nur wenig größer als Hessen und viel weniger besiedelt.
Landschaften
Dschibuti besteht zum großen Teil aus Wüstenlandschaft und einem langen Küstenstreifen am Golf von Aden. Vor langer Zeit lag ganz Dschibuti unter dem Meeresspiegel, darauf deuten Korallenriffe hin. Dschibutis Landschaften sind voller Gegensätze: schroffe Vulkangebirge, Salzseen und malerische Strände mit einzigartigen Tauchgebieten.
Durch die Vulkane sieht das Land wild und urzeitlich aus. Der Vulkan Ardoukoba entstand erst im Jahr 1978 und ist damit der jüngste Vulkan der Eerde. Im Norden erstrecken sich die rauen Danakilberge. Sie zählen zu den einsamsten Gebieten der Erde.
Die Küsten
Dschibuti besitzt eine 370 km lange Küstenlinie. Sie reicht von Ras Doumeira im Norden bis nach Loyada im Süden. Durch seine unberührten Küstengewässer gehört Dschibuti zu den 10 schönsten Tauchregionen der Welt. Auf Dschibutis Meeresböden haben sich einzigartige Lebensräume gebildet. In dieser paradiesischen Unterwasserwelt leben 167 Korallenarten, unzählige bunte Fische wie Clowns-, Falter-, oder Kaiserfische, und grüne und blaue Papageienfische. Außerdem leben hier 27 Haiarten, Schildkröten, Muränen, Mantarochen sowie mehrere Delfinarten.
Der Assalsee ist der tiefste Punkt Afrikas
Die Salzseen Dschibutis mit ihren heißen Quellen sind umgeben von Mond- und Wüstenlandschaften.Die wilde Landschaft der Salzseen zieht Geologen und Vulkanologen aus der ganzen Welt an. Beliebtestes Ziel: Der Assal-See. Er liegt 155 Meter unter dem Meeresspiegel in einer wilden Senke, die von kahlen Bergen umgeben ist. Er ist der tiefste Punkt des afrikanischen Kontinents. Die Temperaturen steigen hier auf über 50° C, und das Wasser enthält 350 g Salz pro Liter, also 10 mal mehr als das Wasser der Ozeane. Der Ort ist sehr ungewöhnlich. Das Wasser ist türkisblau gefärbt und hier und da ragen schneeweiße Salzberge aus dem See hervor.
Rund um den See ist der Boden mit einem Teppich aus Milliarden von leuchtenden Kristallen bedeckt. Es ist die größte Salzablagerung der Welt! Kaum zu glauben, dass hier Menschen leben. Doch hin und wieder sieht man eine Nomadenkarawane durch die wilde Landschaft ziehen. Die Nomaden treiben von hier aus den Salzhandel mit Äthiopien.
Die Teufelsinsel von Ghoubet Al-Kharab
Am Golf von Tadjourah liegt der Ghoubet Al-Kharab, eine wunderschöne aber unheimliche Bucht. Hier liegt die Teufelsinsel. Diese kuppelförmige Insel inmitten der Bucht entstand durch tektonische Verschiebungen des Riffs.
Der Ghoubet soll Unheil bringen, das glauben jedenfalls die Fischer von Dschibuti. Kein dschibutischer Fischer wirft hier seine Netze aus. Sie glauben, dass sich unter der Kuppel der Teufelsinsel ein Dämonenschlund befindet, in dem gefährliche Meereskreaturen hausen. Die Legende erzählt, dass die Monster nur darauf warten, arglose Fischer auf den Meeresboden herab zu ziehen.
Der Daywald ist ein Überrest aus Urzeiten
An den Ausläufern der Bergregion des Mount Goda hat sich ein Paradies für viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Auf dem Berggipfel liegt der Daywald, der letzte Überrest des Primärwaldes der Sahara. Denn vor Jahrtausenden waren Teile der Sahara von dichten Wäldern bedeckt. Hier wachsen Riesenwacholder, wilde Oliven, Akazien, beeindruckende Würgefeigen und andere seltene Pflanzen. Sie bilden den Lebensraum für Francolins, Ginsterkatzen, Affen und Meerkatzen.
Tiere und Pflanzen
Dschibuti ist das Reich der Affen, Flamingos und Dromedare
In Dschibuti leben viele Tiere, die in den Halbwüsten am Horn von Afrika vorkommen. Die meisten kannst du hier in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten wie Panther, Leoparden, Geparden, verschiedene Gazellenarten wie die Giraffengazelle oder der Klippspringer. Dann natürlich Schakale und Mantelpaviane. Diese Affenart sind die am häufigsten vorkommenden Tiere in Dschibuti. Sie werden wegen ihres Fells gejagt. Die Affen mit der "Hundeschnauze" sind groß, muskulös und sehr auffällig mit ihrem rosa Gesicht und Gesäß. Sie zählen zu den aggressiven Affen. Komm ihnen also nicht zu nahe, vor allem, wenn sie Junge haben. Der Gepard ist vom Aussterben bedroht. Er wird wegen seines Fells und seines Kiefers gejagt. Er steht unter Naturschutz und ist äußerst selten.
Dschibuti ist auch ein Vogelparadies mit 360 Vogelarten, darunter endemische Arten wie der Francolin oder die Streifenastrilde. Diese seltenen Vögel bewohnen die bewaldeten Bergregionen. Der Abbe-See im Südwesten ist bekannt für Ibisse, Pelikane und vor allem die farbenprächtigen Flamingos. Jedes Jahr zwischen Oktober und November kommen Taucher aus aller Welt nach Dschibuti. Sie warten auf die größten Fische, die sich vor den Küsten von Dschibuti einfinden: die Walhaie.
Dschibuti-Stadt
Dschibuti ist das Tor zu Ostafrika. Es ist die größte Stadt des Landes mit etwa 600 000 Einwohnern. Mehr als die Hälfte aller Dschibutis leben hier. Die Armen leben in Slums. Die Stadt liegt am Golf von Tadjura, nahe an den meistbefahrenen Schiffsrouten. Der Meereshafen wurde 1888 von den Franzosen gegründet. Bald wurde eine Eisenbahnlinie vom Hafen Dschibutis nach Addis Abeba gebaut, der Hauptstadt von Äthiopien. In Dschibuti-Stadt schlägt das Herz des Landes. Denn hier befindet sich der Freihafen Ostafrikas. Alles was Äthiopien und Dschibuti an Waren produzieren, wird von hier aus in alle Welt verschifft. Das Leben in der Stadt dreht sich um den Hafen. Hier liegen große, moderne Handelsschiffe aus allen Teilen der Welt neben kleinen arabischen Segelschiffen. Moderner Warenverkehr und die Welt der Kleinhändler liegen hier dicht beieinander.
Die Altstadt von Dschibuti
Das Zentrum von Dschibuti besteht aus zwei Welten. Die Einheimischen leben in dem Gebiet um den großen Markt Magalla. Am Morgen errichten die Frauen am Fuße der Moschee ihre Safran- und Pfefferstände. Obst- und Gemüsehändler schichten ihre Waren auf. Kinder flitzen zwischen den Ständen hin und her und verkaufen die Fische, die ihre Väter im Morgengrauen aus dem Roten Meer gefischt haben. Rund um den Markt liegen die kleinen Geschäfte der jemenitischen Händler. Sie bieten indische Stoffe an, Straußeneier, Muscheln aus dem Roten Meer, Haikiefer, äthiopische Buchmalereien und Videokassetten. Auch Smartphones und Klimaanlagen kann man hier kaufen. Die Weißen leben rund um die Marina, die Botschaft und die Gärten von Ambouli. Sie gehören zu den Botschaften, den Banken, Versicherungen und zu internationalen Handelsgesellschaften. 1989 zerstörte eine Überschwemmung drei Viertel der Stadt. Vieles wurde wieder aufgebaut, deshalb wirkt Dschibuti heute wie eine moderne, westliche Stadt.
Völker und Sprachen
In Dschibuti leben die Afar und die Somali. Dschibuti ist vermutlich ein Wort aus der Sprache der Afar, einem Hirtenvolk im Norden des Landes. Es bezeichnet eine Matte aus Hanffasern, die zu jedem Nomadenhaushalt gehört. Dschibuti ist ein junges Land, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist 16 Jahre oder jünger. Amtssprachen sind Französisch und Arabisch, doch im Alltag sprechen die Völker ihre afrikanische Sprachen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist islamisch, ein Teil ist katholisch.
Leben in der Stadt
Kinder in Dschibuti-Stadt müssen auch schon in jungen Jahren zu Hause oder auf den Märkten mithelfen. Der Großteil der Dschibutis lebt an der Armutsgrenze. Für die Kinder ist Armut ein großer Nachteil. Die meisten erhalten keine gute Ausbildung und müssen schon früh zum Familieneinkommen beitragen. Für Mädchen ist es besonders hart, viele werden häufig schon mit 14 oder 15 Jahren zwangsverheiratet. Auf dem Foto links siehst du, wie eine neue Wasserverteilungsstelle eingerichtet wird. Wasser ist knapp, und nur wenige Haushalte besitzen fliessendes Wasser.
Leben auf dem Land
Das Leben auf dem Land ist noch sehr traditionell und bäuerlich. Die meisten leben von der Viehzucht, an den Küsten leben die Bewohner vom Fischfang. Nicht jedes Dorf besitzt eine Schule. Die Kinder müssen oft stundenlange Schulwege auf sich nehmen, um zur nächsten Dorfschule zu gelangen. Die Frauen arbeiten auf den Feldern, holen Wasser, sammeln Holz oder bereiten würdevoll die Teezeremonie vor. Sie sind die Stützen des Dorfes und kümmern sich um die Älteren und Schwachen. Frauen betreiben auch kleine Handwerksbetriebe. Sie fertigen auch den Doum-Palmen Körbe, die sie mit Naturfarben verzieren. Sie basteln Ohrringe und Portemonnaies aus Perlen, die sie an Touristen verkaufen. Damit erwirtschaften sie übers Jahr ein zusätzliches Einkommen.
Schulen und Bildung
In Dschibuti ist der Schulbesuch nicht Pflicht. Doch versuchen die meisten Eltern, ihre Kinder zumindest bis zum Alter von 13 Jahren auf die Schule zu schicken. Die Eltern verdienen zu wenig, um all ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Außerdem müssen viele zu Hause, in der Landwirtschaft oder auf den Märkten mithelfen. Die Jugendlichen sind meist froh darüber, denn die Schulen in Dschibuti sind straff organisiert. Sie orientieren sich am französischen Vorbild. Der Schulbesuch in Dschibuti ist auch aus einem anderen Grund kein Vergnügen: von Beginn an wird in einer fremden Sprache unterrichtet. In katholischen und öffentlichen Schulen findet der Unterricht in französischer Sprache statt, in den Koranschulen auf Arabisch. Deshalb ist der Schulbeginn für die meisten Kinder ein Stress. Mehr über Schulen in Afrika
Sport und Spiel
Was spielen Kinder in einer Welt, in der Dürre herrscht und es kaum das nötigste zu Essen gibt? Zum Glück sind alle Kinder auf der Welt erfinderisch. Sie basteln sich aus einfachen Gegenständen Spielzeuge wie zum Beispiel einen Ball. Ein Ball ist schnell hergestellt aus Sand, Plastiktüten und Bändern. Bei Jungs ist Fußball am beliebtesten. Mädchen spielen eine Art Basketball. Die Hirtenvölker spielen auch das „Bohnenspiel“, denn man benötigt dazu nur Sand und getrocknete Bohnen. In unserem Spezial über afrikanische Kinderspiele findest du eine Beschreibung zum Bohnenspiel. Du kannst es mit deinen Freundinnen und Freunden nachspielen.
Mehr über afrikanische Kinderspiele
Wirtschaft und Bodenschätze
Die Mehrzahl der Bevölkerung lebt von Dienstleistungen, zum Beispiel im Transportwesen, am Bau oder in den Hafenanlagen von Dschibuti-Stadt. Ein Hafenarbeiter verdient im Schnitt umgerechnet etwa 2,05 Euro am Tag. Deshalb gilt Dschibuti als armes Land. Von der Landwirtschaft können nur wenige Menschen leben. Denn nur etwa neun Prozent der Fläche von Dschibuti kann landwirtschaftlich genutzt werden. Nahrungsmittel müssen zum großen Teil eingeführt werden. Daher hat die Regierung Anbauflächen in anderen Ländern erworben wie z.B. in dem fruchtbaren Nachbarland Malawi.
Salz ist der bedeutendste Bodenschatz von Dschibuti. Seit dem Mittelalter beanspruchen die Afar das Recht, als einzige Salz abzubauen. Es ist eine mühevolle Arbeit, die auch von Kindern verrichtet wird. Der größte Abnehmer des „weißen Goldes“ ist der Nachbar Äthiopien.
Schon gewusst? Dschibuti war einst eine Kolonie von Frankreich, noch heute unterhält Frankreich große Militärstützpunkte in Dschibuti, die zum Einkommen des Landes beitragen.
Sehenswürdigkeiten
Im Naturpark Forêt du Day wird ein noch ursprüngliches Waldgebiet geschützt. Paviane sind die Herrscher über dieses Gebiet. Musha ist eine Koralleninsel vor Dschibuti. Sie ist bekannt für ihre artenreiche Unterwasserwelt. Der Marché Central in Dschibuti-Stadt ist ein Wunder an Völkerverständigung. Französisches Flair besteht neben arabischen Souks und afrikanischen Verkaufsständen.
Mehr Sehenswürdigkeiten findest du im afrika-junior Reiseführer
Die Geschichte von Dschibuti
Die älteste Geschichte von Dschibuti erzählen die Afar, die Nomaden Dschibutis. Ihre Lieder handeln von der Zeit, als Dschibuti zum legendären Land von Punt gehörte. Die Bewohner handelten mit Luxuswaren wie Felle, Gold, Elfenbein und Kräuter. Viele wurden durch den Handel wohlhabend, denn ihre Güter waren im alten Ägypten, Indien und China begehrt. Die Pharaonin Hatschepsut trieb Handel mit dem Land von Punt und entsandte ihre Truppen dorthin. In dem Tempel von Hatschepsut ist die Expedition abgebildet, wie du auf dem Foto links sehen kannst. Zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert eroberten arabische Herrscher die Küstenländer von Ostafrika. In dieser Zeit geriet auch Dschibuti unter die Herrschaft arabischer Sultane. Große Moscheen wurden gebaut, die Mehrzahl der Menschen wurden zum Islam bekehrt. Fünf Jahrhunderte später landeten die ersten europäischen Schiffe an der Küste von Dschibuti.
Mehr über die weitere Geschichte von Dschibuti
Dschibuti heute
Dschibuti ist ein politisch stabiles Land. Es besitzt eine Präsidialrepublik. Nur eine Partei regiert im Land, die Ressemblement Populaire pour le Progrès. Das Staatsoberhaupt wird vom Volk gewählt und ist sechs Jahre im Amt. Das Staatsoberhaupt ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte und besitzt damit große Macht. Das Land wird autoritär regiert. Das Land liegt in der Sahelzone und ist geplagt von Dürre und Armut. Die Arbeitslosigkeit ist leider hoch. Deshalb wandern immer mehr Menschen vom Land ab in die Städte. Auch hier finden sie oft keine Arbeit. So lebt etwa die Hälfte der Stadtbewohner in Slums. Eine der größten Aufgaben der Regierung besteht darin, mehr Schulen zu bauen und die Bildung zu verbessern.
Berühmte Persönlichkeit: Der Schriftsteller Arthur Rimbaud.
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