Bonjour, willkommen in Kamerun, dem großen Staat in Westafrika!
Kamerun ist ein riesiges Land, in dem es dichte Regenwälder, tolle Badestrände, geheimnisvolle Seen und alte Paläste zu entdecken gibt. Wenn du Glück hast, kommst du gerade rechtzeitig zu einem der vielen Feste, die in Kamerun gefeiert werden.
Lage und Landschaften
Kamerun liegt im Westen von Afrika und besitzt einen Küstenstreifen am Atlantik. Diesen Teil des Atlantiks nennt man Golf von Guinea. Kamerun erstreckt sich wie ein spitzes Dreieck vom Golf von Guinea in den Norden Afrikas bis zum Tschadsee. Durch seine langgestreckte Form hat das Land viele Nachbarn: Nigeria, Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo.
Kamerun wird Afrika im Kleinen genannt wegen seiner vielen, verschiedenen Landschaften, denn hier findet man Regenwälder, Küsten, Berge und weite Savannen. Im Norden, rund um den Tschadsee ist es trocken und heiß. Menschen und Tiere leiden unter häufigen Dürren. Für die Hirtenvölker ist das besonders schlimm. Sie müssen weit gehen, um Wasserstellen für ihre Rinder zu finden. Im Süden, nahe am Äquator beginnen die tropischen Regenwälder, in denen noch zahlreiche Waldvölker leben.
Zum Vergleich: Kamerun ist um ein Drittel größer als Deutschland, hat aber nur 20 Millionen Einwohner.
Der Tschadsee im Norden Kameruns
Die Landschaft im Norden ist geprägt von Dornstrauchsavannen. Hier erstreckt sich das Tschadbecken mit dem Tschadsee. Der See liegt am südlichen Rand der Sahara und hatte seit den Frühzeiten eine große Bedeutung für die Völker der Wüste. Der See wird nur durch einen Fluss gespeist, den Schari-Fluss, dieser Fluss besitzt keine Quelle und keinen Abfluss. Deshalb nennt man ihn Binnensee. Ständig verändert er seine Größe und seine Ufer, je nachdem, ob es viel oder wenig regnet.
Der See ist an seinen tiefsten Stellen nur etwa zwei Meter tief. Durch häufige Dürren ist er in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft. Dennoch leben sehr viele Fische darin. Etwa 200 verschiedene Fischarten hat man zuletzt gezählt. Die Ufer werden von Nilkrokodilen, Flusspferden, Schlangen und Meerkatzen bevölkert. Ein Teil des Sees gehört zu Kamerun, viele Anwohner leben vom Fischfang.
Die Hochebenen im Landesinneren Kameruns
Das Landesinnere ist geprägt von der Adamaoua-Hochebene mit zahlreichen Kraterseen. Vereinzelte Gebirgszüge ragen aus dem Hochland heraus und erreichen Höhen über 2 000 m. Höchster Berg mit 2 679 m ist der Muti im Bamboutogebirge. Das Bergland gehört zu den regenreichsten Gebieten der Welt. Hier wachsen Regenwälder, in denen noch alte Waldvölker leben. Sie schützen die Wälder und sorgen dafür, dass hier noch eine außerordentliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen besteht. Das Mandara Gebirge mit dem Rhumsikiberg ist einer der meistbesuchten Orte Kameruns. Vor etwa 200 Jahren liess sich ein Mann namens Siki mit seinem Clan hier nieder und der Ort wurde Rhumsiki benannt. Viele Besucher und Touristen kommen hierher und machen einen Rundgang um den Rhumsikiberg. Dabei hat man eine großartige Aussicht auf die Landschaft, die mit Vulkanschloten übersäht ist. Manche sagen, das Mandara Gebirge ist eine der wundervollsten Landschaften in Afrika. Auf dem Foto links siehst du den Rhumsikiber.
Das Oku-Vulkangebirge liegt nordwestlich von Jaunde. Hier befindet sich der Nyos-See im Krater eines nicht-aktiven Vulkans. An dem See spielte sich 1986 eine gespenstische Katastrophe ab. Aus einer unterirdischen Magmakammer war eine riesige Kohlendioxidwolke aufgestiegen und umhüllte die umliegenden Dörfer. Tier und Mensch erstickten. 1 700 Menschen fand man am Morgen tot in ihren Häusern. Nur wenige überlebten die Katastrophe. Heute wird mit einem solarbetriebenen Alarmsystem der See überwacht.
Die Wälder und Küsten im Westen Kameruns
Der Westen und Nordwesten ist von Vulkangebirge und Gebirgsregenwäldern bestimmt. Im Bamenda Hochland im Nordwesten liegen die höchsten Gebirgsregenwälder Westafrikas. In Küstennähe befindet sich der Kamerunberg, der mit 4 070 m die höchste Erhebung des Landes ist. Dieser Vulkan ist immer noch aktiv. Seinen Ausbrüchen verdankt das weite Umland seine Fruchtbarkeit. Er sorgt für nährstoffreichen Nachschub aus den Tiefen des Erdmantels. Westlich des Adamaoua-Hochlands schließt sich die Küstenebene an. Sie erstreckt sich über 400 km am Golf von Guinea, genau in der Bucht von Bonny. Die Küstengebiete sind gesäumt von Mangrovensümpfen. Die Mangrovenwälder schützen die Küsten vor Überschwemmung. Der Süden von Kamerun gehört zum tropischen Regenwaldgürtel. Die Hälfte des Landes ist mit Wäldern bedeckt. Der längste Fluss Kameruns ist der Sanaga, der durch das Hochland fließt und im Golf von Guinea mündet.
Mehr Sehenswürdigkeiten findest du im afrika-junior Reiseführer
Tiere und Pflanzen
Die großen Waldflächen in Kamerun bieten zahlreichen Tieren des Regenwaldes einen Lebensraum. Große und kleine Säugetiere, Reptilien und Insekten leben in den tropischen Wäldern von Kamerun. Hier wandern noch Waldelefanten durch die Gebiete, die etwas kleiner sind als ihre Verwandten in der Savanne. Der dichte Regenwald ist die Brutstätte vieler Vögel und Amphibien. Die gefährliche Königskobra lebt hier, und alle Arten von Chamäleons. Leider werden die Regenwälder immer mehr gerodet und zu Anbauflächen umgewandelt. Deshalb kann man heute viele Tierarten meist nur noch in den Nationalparks beobachten. Kamerun hat 14 Naturparks zum Schutz der bedrohten Tiere eingerichtet. Entlang der Grenze zu Nigeria wurde der Takamanda-Nationalpark eingerichtet, um die vom Aussterben bedrohten Gorillas zu schützen.
Mehr über die Tiere der Regenwälder
In den Savannen von Kamerun leben Elefanten, Büffel, verschiedene Antilopenarten, Giraffen, Warzenschweine, Löwen, Leoparden, verschiedene Affenarten wie Gorillas, Schimpansen, knallbunte Mandrille und Meerkatzen. Außerdem sieht man hier noch die seltenen Schuppentiere und Nashörner. An den fischreichen Flussläufen leben Krokodile und Flusspferde. In den Savannen kannst du die schillerndsten Schmetterlinge beobachten.
Mehr über die Tiere der Savanne
Hauptstadt von Kamerun
Jaunde, auch Yaoundé geschrieben, ist die Hauptstadt von Kamerun und Sitz der Regierung. Das wirtschaftliche Zentrum befindet sich in der Hafenstadt Douala. Jaunde wurde einst von einem deutschen Forschungsreisenden als Zentrum des Elfenbeinhandels gegründet. Noch heute wirkt die Stadt europäisch mit ihren zahlreichen Kolonialbauten. Jaunde liegt in der Mitte des Landes, sie wird "Stadt der sieben Hügel" genannt, denn sie liegt zwischen einer malerischen Hügelkette. Auf einem der sieben Hügel liegt der prächtige Palast des Präsidenten, rechts im Bild. Die Stadt hat zwei Millionen Einwohner. Das Leben der Kameruner spielt sich auf den Straßen ab, auf den bunten Märkten, in öffentlichen Schreibwerkstätten und Kneipen. In der Nähe von Jaunde befindet sich ein internationaler Flughafen.
Die Armenviertel von Jaunde
Zahlreiche Slums umgeben den Stadtkern. Sie wachsen stetig. Denn viele junge Menschen aus den Dörfern ziehen in die Stadt, um eine besser bezahlte Arbeit zu finden. Die Menschen schlafen in Holzhäusern, die meist nur aus einem Raum bestehen. Viele haben keinen Zugang zu sauberem Wassser, und häufig gibt es auch keine Kanalisation. Die Bewohner leben und arbeiten auf den Straßen. Hier werden Geschäfte gemacht, und hier werden auch die Streitigkeiten ausgetragen.
Völker und Sprachen
Egal, ob du mit dem Bus, dem Zug oder dem Boot unterwegs bist, überall hörst du in Kamerun Hühner gackern. In geflochtenen Körben tragen die Kameruner lebende Hühner mit sich. Denn ein Hahn gilt als traditionelles Gastgeschenk.
Kamerun ist der Schmelztiegel Afrikas
Heute leben 200 Völker in Kamerun. Zu den bekanntesten Völkern zählen die Douala, die Fulbe und die Bamileke. Das liegt daran, dass sich in Kamerun die Handelsrouten von Westafrika mit den südlichen Handelsrouten kreuzen. Im Lauf der Jahrhunderte drängten zahlreiche Völker in das Gebiet. Es waren Handelsvölker aus dem Sudan und Bantuvölker aus dem Süden. Ihr Ziel war der Atlantik, das Tor zur Welt.
Im Norden Kameruns, am Tschadsee und an den Berghängen südlich vom Tschadsee, leben Sudanvölker. Sie haben sich nicht islamisieren lassen und halten an ihren alten Naturreligionen fest. Deshalb werden sie von den Moslems "Kirdi" genannt, das bedeutet Ungläubige. Sie sind geschickte Bauern und kunstfertige Handwerker. Im Ort Siki kannst du afrikanisches Landleben erkunden: Die Einheimischen erzählen viel über ihre Handwerkskünste, über die zwei Palaverbäume des Ortes und den Anbau von Hirse, Tabak und anderen Nutzpflanzen. Der Besuch des Krabbenorakels ist ein ganz besonderes Erlebnis. Ob er tatsächlich die Zukunft vorhersagen kann? Die Einwohner glauben fest daran. Wenn man nach dem Orakel hungrig ist, kann man sich mit einer einheimischen Mahlzeit, einem feurigen Eintopf und Hirsebier stärken. Auf dem Foto rechts siehst du einen Medizinmann, der gerade ein Krabbenorakel abhält.
Die Fulbe sind ein Hirtenvolk aus dem Inneren von Westafrika. Sie sind Islamgläubige, die sich im 19. Jahrhundert die Vorherrschaft im Norden erobert haben. Sie besetzen die wichtigsten Regierungsämter und bestimmen die Politik in Kamerun. Sie betreiben Viehwirtschaft und treiben Handel. Das ungewöhnlichste Volk sind die Wodaabe, eine Untergruppe der Fulbe. Sei wandern mit ihren Rinderherden durch den Sahel. Ihr Name bedeutet „Vögel der Wildnis“, denn sie leben frei wie Vögel. Sie sammeln keinen Besitz an, sie haben keine Hierarchien und sie wandern dorthin, wo gerade Regen fällt.
Die Völker im Kameruner Grasland
Das Kameruner Grasland ist das Übergangsgebiet zwischen den Savannen im Norden und den südlichen Wäldern. Hier leben die Volksgruppen der Tikar, der Bamileke und die Bamun. Die Bamileke und Bamun sind Farmer, viele leben auch vom Handel oder arbeiten in der Verwaltung. Sie wurden lange Zeit von der Regierung ausgeschlossen, doch heute kämpfen sie um politische Beteiligung. Die Völker des Kameruner Graslandes wurden wegen ihrer hoch entwickelten Hofkunst berühmt. Vor allem ihre kunstvoll gefertigten Masken, ihre Figuren, Trommeln und Hocker sowie Glasperlenapplikationen sind begehrte Kunstwerke.
Waldvölker leben vom Tauschhandel
In den Regenwäldern von Kamerun leben Pygmäenvölker. Die Europäer haben die Waldvölker abwertend Pygmäen genannt wegen ihres kleinen Körperwuchses. Doch sie haben das Wissen der Waldvölker und ihren klugen Umgang mit der Natur unterschätzt. Ein Teil der Waldvölker lebt nomadisch und zieht noch durch die Wälder und ernährt sich von der Jagd. Ein Teil ist sesshaft geworden und siedelt an den Waldrändern. Diese treiben Tauschhandel mit den Bantuvölkern, die an den Waldrändern leben und Ackerbau betreiben.
Mehr über die Pygmäen
Höre die Musik der Baka Pygmäen
Die vielen Sprachen Kameruns
Viele Kameruner sprechen englisch oder französisch, denn Kamerun war vor mehr als hundert Jahren eine Kolonie von Engländern und Franzosen. Auch Deutschland beanspruchte zeitweise ein Gebiet als Kolonie. Trotz der europäischen Vorherrschaft haben die Völker Kameruns ihre afrikanischen Sprachen erhalten. In den Großstädten sprechen viele eine Art Pidgin Englisch, ein Sprachgemisch aus Englisch und afrikanischer Sprache. Die Waldvölker sprechen eine eigene Sprache.
Schule und Bildung
In Kamerun besteht Schulpflicht. Die Eltern müssen kein Schulgeld bezahlen, aber Bücher und Schulhefte sind teuer. Nicht alle Familien können sich das leisten. Trotz der Schulpflicht ist ein Viertel der Kameruner Analphabeten. Sie können weder lesen noch schreiben. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche öffentliche Schreibbüros, wo sich die Kameruner ihre Briefe oder Anträge aufsetzen lassen. Das Schulsystem ist unserem sehr ähnlich, auf dem Lehrplan stehen dieselben Fächer. Aber die Schulen lassen oft zu wünschen übrig. In den Städten sind die Schulen überfüllt. Auf dem Land sind die sanitären Anlagen oft nicht gut. Außerdem müssen viele Kinder bei der Feldarbeit helfen, so dass sie viel vom Unterricht versäumen. Obwohl die Schulen alles tun, damit Jungen und Mädchen dieselbe Ausbildung erhalten, brechen leider viele Mädchen die Schule früher ab. Ihnen fehlt eine abgeschlossene Schulbildung, was sie später im Beruf benachteiligt.
Mehr über Schulen in Afrika
Spiel und Sport
Fußball ist das beliebteste Spiel in Kamerun. Jeder Junge will irgendwann bei den Lions Indomptable, den "Unbezähmbaren Löwen" spielen. Kameruns Fußball Nationalmannschaft war die erste afrikanische Fußballmannschaft, die in ein Viertelfinale bei einer Fußballweltmeisterschaft kam. Alle Kameruner spielen gerne Mancala, ein Brettspiel, das man mit getrockneten Bohnen oder bunten Glaskugeln spielen kann. Man kann es auch im Sand spielen, das macht es so beliebt.
Hier findest du die Spielregeln zum Mancala
Wirtschaft und Bodenschätze
In früheren Zeiten lebten fast alle Bewohner Kameruns von der Landwirtschaft und vom Fischfang. Seit der Kolonialzeit hat sich die Wirtschaft sehr verändert. Denn das Land ist reich an Bodenschätzen.
Landwirtschaft
Die Hälfte der Bevölkerung ernährt sich von der Landwirtschaft. Auf den Feldern wachsen Bananen, Jams, Maniok, Mais, Hirse, Reis und Bohnen. Für den Export werden Kakao, Kaffee, Kautschuk und Baumwolle angebaut. Auch die Forstwirtschaft ist für den Export wichtig. Leider wurden durch den Export von Edelhölzern schon viele Wälder zerstört. Viele Kameruner verdienen mit der Fischerei ihren Lebensunterhalt. Die Flüsse und Küsten sind fischreich. Durch die vielen Flüsse im Land kann der Energiebedarf zum Großteil durch Wasserkraft gedeckt werden.
Bodenschätze
Der wichtigste Rohstoff Kameruns ist das Erdöl. Es gibt auch große Vorkommen an Bauxit und Erdgas. Leider werden viele Bodenschätze nicht in Kamerun verarbeitet. Es gibt nur wenige Industriebetriebe, und nur wenige der gut ausgebildeten Facharbeiter und Akademiker finden eine Arbeit. Das Durchschnittseinkommen beträgt 1.210 US-Dollar im Jahr. Im Monat sind das 101 US-Dollar. Damit kann man keine Familie mit vier oder mehr Kindern ernähren.
Kinderarbeit
In Kamerun arbeitet fast die Hälfte aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren. Sie gehen nicht mehr zur Schule sondern arbeiten, um sich und ihre Familie über die Runden zu bringen. Die meisten schuften auf den Feldern der Familie oder auf Plantagen. Sie helfen bei der Aussaat und bei der Ernte von Kakao, Baumwolle und Kaffee.
Feste in Kamerun
In Kamerun feiern die Bewohner jährlich am 20. Mai ihren Nationalfeiertag. Der Höhepunkt ist eine Parade in der Hauptstadt, die stundenlang dauert. Die Kinder nehmen festlich gekleidet an der Parade teil. Neben islamischen und christlichen Feiertagen findet in der Bamileke-Region alljährlich das farbenprächtige Bamoun Festival statt. Die Bamileke tanzen traditionelle Tänze, dabei tragen sie Kostüme aus Raffiabast.
Geschichte
Diese kleine Crevette hat für Kamerun eine riesige Bedeutung. Portugiesische Seefahrer landeten im 15. Jahrhundert an der Küste Kameruns. In einem Fluss fanden sie Unmengen von Krabben. Deshalb nannten sie den Fluss und das Gebiet um den Fluss "Camaroes". Seitdem heißt das Land Kamerun. Zu dieser Zeit herrschten hier die Douala Könige. Die Europäer trieben Handel mit den afrikanischen Herrschern. Sie erwarben Zuckerrohr, Elfenbein und Palmöl. Auch in den Sklavenhandel mit den Douala-Königen stiegen sie ein.
Mehr über die Geschichte von Kamerun
Kamerun heute
1982 wurde Paul Biya als Staatspräsident gewählt. Paul Biya regiert autokratisch und unterdrückt Kritik an seiner Regierung. Oppositionelle Parteien werden verfolgt. Das Land verschuldete sich immer mehr. Biya musste sich Geld leihen und war auf internationale Kreditgeber angewiesen. Sie forderten von ihm mehr Demokratie. Deshalb führte Biya ein Mehrparteiensystem ein, doch es führte nicht wirklich zu einer Demokratisierung. Denn immer noch werden Kritiker verfolgt und mit fadenscheinigen Gründen inhaftiert. Es gibt keine echte Gewaltenteilung und keine wirkliche Demokratie. Die Presse wird zensiert. Die Kameruner nennen ihren Präsidenten den "Mann mit den zwei verschiedenen Händen". Was die eine Hand gibt, nimmt die andere Hand wieder weg.
Wie steht es um die Kinderrechte in Kamerun?
Kamerun ist reich an Bodenschätzen. In den Boden gibt es sehr viel Öl, das gefördert und exportiert wird. Auch landwirtschaftlich ist Kamerun ein wohlhabendes Land. Die Kameruner müßten gut verdienen, doch viele Familien sind arm. Armut verhindert, dass die Kinderrechte in Kamerun erfüllt werden. Es mangelt an Ausbildungsplätzen, das Gesundheitssystem liegt im argen und das Familieneinkommen reicht oft nicht für eine weiterführende Bildung. Die Mehrzahl der Kinder arbeitet auf den Feldern oder auf den Märkten, um zum Familieneinkommen beizutragen. Kamerun ist ein junges Land: Mehr als vierzig Prozent seiner Bewohner sind unter 15 Jahre alt. Sie kämpfen für mehr Demokratie und für eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes.
Berühmte Persönlichkeiten:
Rudolf Manga Bell ist ein bekannter Volksheld in Kamerun. Er wurde 1873 in Douala als ältester Sohn von König Manga Ndumb'a geboren. Er kämpfte zusammen mit seiner Frau Emily Douala Manga Bell friedlich gegen die Ungerechtigkeiten der deutschen Kolonialherrscher. 1914 wurde er hingerichtet, weil er gegen die Vertreibung seines Volkes, die Douala, kämpfte.
Geschichten aus Kamerun
Viele Märchen aus Kamerun handeln von Waldgeistern und den wilden Tieren des tropischen Regenwaldes wie Panthern, Schlangen und Vögel. Kamerun ist auch die Heimat zahlreicher bekannter Erzähler. Zu ihnen zählen Mongo Beti, Francis Bebey und Patrice Nganang. Ihre Geschichten handeln von der Kolonialzeit und vom heutigen Kamerun. Eine Leseprobe von Hundezeiten findest du hier
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