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Hinweise für Eltern
Kontinent Länder Regionen

Namibia

Flagge von Ägypten  (c) wikicommons
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Windhoek
Staatsform Republik
Fläche 824.116 km²
Einwohner 2,3 Millionen
Währung Namibia Dollar
   

Hello, howzit, willkommen in Namibia, dem erstaunlichen Wüstenland im südlichen Afrika.

Namibia hat für Entdecker unglaublich viel zu bieten: eine Skelettküste, die verrückteste Pflanze der Welt, magische Orte und Geisterstädte!

                             

Lage

Namibia liegt im südlichen Afrika und grenzt an den Atlantik. Im Norden von Namibia befindet sich Angola, im Osten erstreckt sich Botswana, im Süden liegt Südafrika. Die natürliche Grenze zu Südafrika bildet der Oranje Fluss.Der Westen von Namibia wird vom Atlantik begrenzt. 

 

Die Landschaften Namibias

Der Norden

Im Norden von Namibia liegt das Ovamboland, das von Savannen und Buschland geprägt ist. Hier wachsen riesige Baobabbäume, Kapokbäume und Makalani-Palmen. Der Norden beherbergt eine vielfältige Tierwelt, die typische Savannenbewohner sind.

                   

Im Norden erstreckt sich die Etoshapfanne, einer der größten Salzseen Afrikas. Auf der Karte oben kannst du sie an dem großen weißen Fleck erkennen. Von einem Satelliten aus gesehen erscheint sie wie das weiße Auge des Landes. Zumeist ist die Etoshapfanne ausgetrocknet. Nur zur Regenzeit führen die Flüsse Wasser und spülen es in die Slazpfanne. In der Trockenzeit kann man mit dem Auto über die feste, weiß-gelbe Salzkruste fahren. Der Caprivi Zipfel im Nordosten des Landes ragt wie ein Zeigefinger ins Innere des Kontinents. Der Caprivi Zipfel wird auch Zambezi Strip genannt, denn er folgt streckenweise dem Lauf des Sambesi. Gleichzeitig wird der Zambezi Strip von dem Okavango und dem Kwando Fluss durchzogen. Dass dieser Landstreifen zu Namibia gehört, ist noch eine Folge aus der Kolonialzeit. Durch Gebietsverhandlungen der Kolonialmächte fiel das Gebiet an Namibia.

 

Der Westen von Namibia

Der Westen von Namibia grenzt an den Atlantik. Die Atlantikküste von Namibia unterteilt sich in die Namib Küste und die Skelettküste. Auf der Karte oben siehst du den Küstenbereich als hellen Streifen an der Atlantikküste.

Die Skelettküste

Die Skelettküste liegt im Nordwesten Namibias. Sie ist eine der lebensfeindlichsten Landschaften der Welt. Die Küste ist steinig und felsig. Geologisch gehört die Skelettküste zu den ältesten Gesteinsformationen der Erde. Sie besitzt ein sagenhaftes Alter von 1,5 Milliarden Jahren.  An dieser Küste herrscht stets stürmisches Wetter. Früher versanken hier zahlreiche Schiffe, manche Schiffe wurden an die Küste gespült.

                   

Auch viele Wale sind hier gestrandet. Der Strand ist auch heute noch gesäumt mit verrotteten Schiffsrümpfen und Walskeletten, die das Meer seit vielen Jahrhunderten hier angespült hat. Sie zeugen von den dramatischen Unglücken, die sich hier ereignet haben. Die Seeleute, die sich an Land retten konnten, verdursteten meistens in der trockenen Wüste. Sie nannten diesen Abschnitt deshalb auch "Küste des Todes". Oben im Bild siehst du ein altes Schiffswrack. Die Namib Küste reicht von der Mündung des Oranje bis zur Mündung des Kunene. Sie ist geprägt von der Namib Wüste und sehr sandig. Das bedeutet keine Palmen, keine paradiesischen Sandstrände. Stattdessen pure Wüste bis an die ersten Wellen des Atlantiks. Dieses gesamte Küstengebiet ist zum Namib Skelettküste Nationalpark erklärt worden. Die Fläche ist mit 10,754 Millionen Hektar Fläche das achtgrößte Schutzgebiet der Welt.

Hier wachsen Kameldornbäume, Flechten, Naras, Bleistiftbüsche und lebende Steine, das sind Mittagsblumengewächse, die wie Steine aussehen. Der Fischreichtum hat große Robbenkolonien geschaffen. Gemsböcke, Springböcke, Strauße, Kudus, Zebras locken Schabrackenschakale, Schabrackenhyänen, Wüstenlöwen, Wildhunde an. Auch die seltenen Wüstenelefanten durchstreifen das Wüstengebiet. Sehr seltene Insekten

Die Namib Wüste        

 

               Namib

Die Namibwüste ist eine Küstenwüste und die meiste Zeit von Nebel verhüllt. Sie ist Namensgeber für das Land Namibia, denn sie nimmt die gesamte Küste des Landes ein. Die Namib ist die älteste Wüste der Welt. Forscher vermuten, dass sie 1,5 Milliarden Jahre alt ist. Sie ist rund 2 000 km lang und etwa 160 km breit. Im Norden berührt sie die Skelettküste, in der Mitte die Walfischbucht und im Süden ein Diamantenfördergebiet. Nirgends auf der Welt ist die Wüste so rot wie hier, und nirgends sind die Dünen so hoch. Bis zu 400 m ragen sie über die Ebenen auf.

Was hat der Benguela Meeresstrom mit der Namib Wüste zu tun?

Durch den kalten Benguela Meeresstrom fällt im Westen fast kein Regen. Dafür gibt es eine starke Nebelbildung, die eine große Vielfalt an  Pflanzen und Sukkulenten gedeihen lässt. Wenn es im Winter doch etwas regnet, entfaltet sich besonders im Süden des Landes ein farbenfrohes Blütenmeer. An der zentralen und nördlichen Küste gibt es weniger Blumen, dafür aber die bunten Flechtenfelder und die aus prähistorischer Zeit stammende Welwitschie, eine tausendjährige Riesenpflanze.

Woher kommt der rote Sand der Namib Wüste?

Eisenoxid, also Rost, umhüllt die Sandpartikel und sorgt für die charakteristische Färbung. Der rote Sand der Namib stammt eigentlich aus der Kalahariwüste im Landesinneren. Von dort schwemmt ihn der Oranjefluss in den Atlantik. Hier verteilt ihn der Benguelastrom an der Küste, und der Wind trägt ihn an Land zurück. Anfangs war der Sand noch weiß, doch in Millionen von Jahren sind die Eisenionen oxidiert und haben diese rote Wüstenwelt geschaffen. 

                 

 

Das zentrale Hochland von Namibia

In der Mitte von Namibia - zwischen der Namib Wüste im Westen und der Kalahari Halbwüste im Osten - erstreckt sich eine riesige Hochebene. Die Hochebene fällt im Osten ab in das Kalahari Becken. Die Kalahari ist eine Halbwüste. Das Zentrum des Hochlandes bildet das Khomashochland, das zwischen der Namib Wüste im Westen und der Kalahari im Osten liegt. Das trockene, heiße Klima lässt nur im Hochland eine üppige Vegetation gedeihen. Im Hochland lebt die Mehrheit der Bevölkerung. Hier wachsen Butterbaum, Balsambaum, Stinkbusch, Wüstenkohlrabi und zahlreiche andere Hochlandgewächse.

                 

Der Süden

Der Süden Namibias ist trockener als der Norden des Landes, dennoch ist die Landschaft hier vielfältiger. Die Kalahari erstreckt sich in den Süden Namibias, und hier liegt die wilde, zerklüftete Landschaft des Fish River Canyon. Der Fischfluss, englisch Fishriver, entspringt im Naukluftgebirge und durchzieht als Fischfluss Canyon den trockenen Süden des Landes. Er ist mit etwa 160 km der zweitlängste Canyon des Planeten. Stellenweise ist er bis zu 27 km breit und 500 Meter tief. Er verläuft durch felsiges Gestein. Nur in regenreichen Zeiten führt er Wasser. An manchen Stellen gibt es jedoch Wassertümpel, die von Antilopen und Leoparden besucht werden.

                         Fishriver Canyon (c) Rudi Bosbouer

Er mündet in den Oranje, den Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika. Du kannst auf einer geführten Tour durch den Canyon wandern, allein ist es allerdings lebensgefährlich! Heute gehört er zu dem staatlichen Naturschutzgebiet Ai-Ais Richtersveld Transfrontier Park sowie zu den beiden privaten Schutzgebieten Canyon Nature Park und Vogelstrausskluft.

Die Gewässer

Namibia ist durch seine großen Wüstengebiete ein trockenes Land. Nur durch seine großen Flüsse besitzt Namibia fruchtbares Land und ausreichende Trinkwasservorkommen. Der Sambesi im Norden und der Okovango im Nordosten von Namibia bilden bedeutende Wasservorkommen. Der Kunene-und der Oshanafluss sowie der Grenzfluss Oranje sorgen für fruchtbares Land im Süden. Am Fishriver, dem Fischfluss, wurde der größte Staudamm Namibias errichtet, der Hardap-Staudamm. Er versorgt Mariental mit seinen Farmen mit Süsswasser. Die Stauanlage ist für die Landwirtschaft sehr wichtig. Durch sie wurde ein Bewässerungsgebiet geschaffen, in dem Obst- und Gemüseanbau möglich ist.

                        

Die Bergwelten

Auf der Karte oben kannst du sehen, dass sich von Nord nach Süd ein langer Gebirgszug erstreckt. Man nennt ihn die große Randstufe. Er steigt bis zu 2 000 Meter an und trennt die Küstenebene vom Binnenhochland. Die große Randstufe besteht aus mehreren Gebirgszügen. Im Norden wird die große Randstufe von den Hartmann-, den Baynes- und den Joubertbergen gebildet. Im Süden finden sich die Naukluft- und Rantberge sowie die Tsaris-, Schwarzrand und Tsirasberge. Auf dem Foto unten siehst du die Naukluftberge.

                     

Die Karasberge erstrecken sich im Süden des Landes, in der Karas Region. Sie werden unterteilt in die kleinen Karasberge und die großen Karasberge. Die großen Karasberge sind ein Urgesteinsmassiv mit über 2 000 m Höhe. Die kleinen Karasberge sind ein etwa 1 900 m hohes Faltengebirge. Die Karasberge sind von tiefen Schluchten durchzogen. Durch die zahlreichen Felsabgründe sind sie schwer zugänglich. In den Karasbergen entspringen kleine Flüsse, der bekannteste ist der Löwenfluss. 

Das Brandbergmassiv

Das Brandbergmassiv liegt im Westen des Landes. Der Name "Brandberg" stammt von der glühenden Farbe, in der der Berg leuchtet, wenn die Sonne von Westen auf ihn scheint. Die Herero nennen den Brandberg auch Omukuruwaro, den „Berg der Götter“. Zu dem Bergmassiv zählt der Königstein, der mit 2573 m der höchste Berg Namibias ist.

                         Brandbergmassiv (c) Joel Holdsworth

Naturwunder und magische Orte in Namibia

Twyfelfontein

Twyfelfontein ist ein Tal mit einer Quelle im trockenen Damara Bergland. In dieser Gegend sind auf engem Raum tausende Felsbilder versammelt, die zu den ältesten Darstellungen in Afrika gehören.

                      

Über viele Jahrtausende hielten die Buschmenschen auf dem Platz ihre Rituale ab und gedachten ihrer Ahnen. Sie malten in die Felswände Bilder von der Jagd, von den Tieren, die sie verehrten, von ihren Riten und ihrer Lebensweise.

Die Geisterstadt Kolmannskuppe

Bist du schon einmal in einer Geisterstadt gewesen? Du wirst nur verlassene Häuser finden, aber keine Menschen, die sie bewohnen. Die Häuser sind voller Sand, nur Schlangen streifen durch die leeren Zimmer. Eine solche Geisterstadt ist Kolmannskuppe, sie liegt nahe bei der Hafenstadt Lüderitz. Sobald du den Ort betrittst, fühlst du dich zurückversetzt in die Zeit des Deutschen Kaiserreiches. Denn Namibia war einst eine deutsche Kolonie.

                      

Der Bau einer Eisenbahn war für die Kolonialherren erstes Ziel, denn die reichen Rohstoffe des Landes sollten rasch für den Export transportiert werden. Ein Camp für Eisenbahnarbeiter wurde errichtet, doch als die Arbeiter in der Nähe des Camps auf Diamanten stießen, entwickelte sich der Ort schnell zu einer Siedlung für Diamantsucher. Mehr über die Geisterstadt

Namibias Pflanzen- und Tierwelt

Der Köcherbaumwald

Im südlichen Hochland Namibias findet sich der Köcherbaumwald, unten  im Bild. Er ist eine Besonderheit des Landes und gilt als Naturdenkmal. Der Wald besteht aus etwa 300 Bäumen. Das ist nicht viel, wenn man an unsere Wälder denkt. Ihre Blätter sehen aus wie Wurzeln, als wären sie verkehrt herum gepflanzt worden.

                                  Köcherbaumwald (c) Hans Stieglitz

Köcherbäume werden bis zu neun Meter hoch und verfügen über einen dicken, wächsernen Stamm. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass sich die Buschleute Namibias aus den Ästen Köcher für ihre Pfeile schnitzen. Die Köcherbäume werden von den Einheimischen verhehrt. Sie glauben, dass die Bäume Glück bringen, wenn man sie pflegt und gießt. Ganz in der Nähe befindet sich eine bizarre Felsenlandschaft, die "Spielplatz der Riesen" genannt wird. Mittelgroße Feldbrocken liegen wild herum, als hätten Riesen Berge zertrümmert und mit den Trümmern gespielt.

Pflanzen in der Namib Wüste

Was hier auf dem Wüstensand wächst? Wüstengras und Kameldornbäume. Die meisten sind von der Sonne verkohlt, sie leben nicht mehr. Bis zu neunhundert Jahre alt sind sie, Sonne und Sand haben sie konserviert. Das Sossuvlei zieht mit seinen orangeroten Dünenlandschaften jedes Jahr zahlreiche Besucher an.

Welwitschie, die ewige Pflanze der Namib

Die Welwitschie ist eine der seltsamsten Pflanzen der Welt. Ihre Blätter werden bis zu vier Meter lang, an den Enden sterben sie ab. Sie besteht übrigens nur aus zwei Blättern, die im Lauf der Jahre einreißen. Dadurch sieht es aus, als hätte die Welwitschie viele Blätter.

                       Welwitschie

Im Hochsommer locken ihre prächtigen Blühten Wespen und Wanzen an. Ihre Samen benötigen viel Regen, um auszutreiben. Da es in der Namibwüste kaum regnet, ist die Welwitschie sehr selten. Ihre Lebensdauer ist jedoch bemerkenswert. Die Pflanze kann bis zu zweitausend Jahre alt werden. Man findet sie nur in Namibia, im Damaraland.


Die Namib Wüste lebt

In Namibia sieht man Autos seltener als Zebras und Warzenschweine. Namibia ist von Wüste bedeckt, doch trotz der trockenen Landschaften leben hier zahlreiche Wildtiere wie Zebras und  Wüstenelefanten. Strauße und Oryxantilopen stolzieren durch die Wüstenlandschaft. Im Sand verraten Spuren, dass nachts jede Menge Kleintiere auf Jagd gehen wie Mäuse, Käfer, Vögel, Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen. Die Regierung richtete viele Naturschutzgebiete ein, die zu den wildreichsten Naturschutzgebieten von ganz Afrika zählen! Der größte Park ist der Etosha Nationalpark. Nashörner, Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopenherden, Hyänen und Löwen kannst du an den Wasserlöchern entdecken. Und wenn du genau aufpasst, dann siehst du sogar Leoparden, die sich auf den Bäumen verstecken. Zwischen den Wüstendünen tauchen plötzlich Antilopen oder Zebras auf.

                       Steppenzebra im Etosha Nationalpark (c) Thomas Schoch

Am erstaunlichsten sind die Wüstenelefanten. Sie leben in kleineren Gruppen als ihre Verwandten in der Savanne. In kleinerer Zahl kommen sie auch mit dem wenigen Wasser aus. Denn die Namib Wüste ist staubtrockenes Land. Wie schaffen sie das? Sie können unterirdische Wasserläufe erkennen und sich bis zu deren Quelle graben. Sie besitzen noch eine kluge Besonderheit: Sie fressen nicht die wenigen Büsche und Bäume komplett kahl. Im Unterschied zu ihren Artgenossen in der Savanne lassen sie die Bäume stehen. So finden sie Nahrung, wenn sie auf ihren langen Wanderungen zu den wenigen Bäumen zurückkehren.

                      

In der Walvis Bay, der Walfischbucht, kannst du Delfine, Pelikane und sogar Wale bestaunen. Die Vogelkolonien auf der 10 km langen Lagune Sandwich Harbour sind besonders für Vogelliebhaber ein Erlebnis. In der großen natürlichen Lagune wurden mehr als 120 000 Vögel gezählt, darunter sind Pelikane und Flamingos.

                    

Auf einer Living Desert Tour gelangst du zu den kleinsten Wüstentieren der Namib, die sich im Sand und unter Felsen und Gestein verstecken. Dazu zählen Eidechsen, Schlangen, Geckos und alle Arten von Käfern. Welche Tricks sie dabei entwickelt haben, findest du bei den Tieren der Namib.

Mehr über Tiere in der Namib Wüste

Windhoek, die Hauptstadt

Die Hauptstadt Windhoek liegt mitten in Namibia in einem Talkessel in 1.600 Meter Höhe. Die Stadt ist von Bergen umgeben: im Südosten befinden sich die Aus-Berge mit einer Höhe von 2.479 Meter und im Süden ragt der Großherzog-Berg auf mit 2.339 Meter.

                       

Windhoek war ursprünglich ein Siedlungsplatz der Nama. Der Nama Kapitän Jan Jonker Afrikaner gründete die Siedlung als Winterquartier seines Clans. Winterhoek bedeutet auf afrikaans “Winterquartier”, aber auch “windige Ecke”. Von hier aus zogen die Nama einmal im Jahr in das nördlich gelegene Ovamboland, um Wild und andere Nahrung zu erbeuten. Später ließen sich weiße Siedler aus Europa hier nieder, denn in unmittelbarer Nähe befanden sich Wasser und heiße Thermalquellen! Aus der einstigen Siedlung entwickelte sich eine Stadt, die 1992 zur Hauptstadt von Namibia erklärt wurde. Seitdem ist Windhoek das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Hier befindet sich der Regierungssitz des namibischen Parlaments und hier sind auch die größten Universitäten des Landes angesiedelt.

 

                    

Windhoek zählt heute etwa 450.000 Einwohner. So genau weiß man das nicht, denn die Stadt wächst sehr schnell. Das liegt vor allem an den zahlreichen Wirtschaftsflüchtlingen, die aus dem Norden Namibias und aus dem Nachbarland Angola in die Stadt ziehen. Sie leben in Elendsvierteln am Stadtrand, die hier squatter camps genannt werden. Der größte Teil der Stadtbewohner wohnt in einfachen Häusern oder Hütten. Im Zentrum der Stadt befindet sich das Banken- und Geschäftsviertel mit modernen Hochhäusern. Sie repräsentieren das aufstrebende Namibia. Rund um die Independence Avenue liegen die meist von Weißen bewohnten wohlhabenden Viertel. Die Independece Street siehst du oben im Bild. Zu den wohlhabenden Vierteln zählen der Hochlandpark und Pionierspark im Westen, Erospark im Norden sowie Suiderhof und Olympia im Süden. Diese Viertel sind vor allem durch die deutsche Kolonialarchitektur geprägt. Die zumeist kleinen Häuschen sind im wilhelminischen Stil gebaut.

Die ehemaligen Townships in Windhoek

Daneben findest der Stadt auch heute noch die Spuren aus der Zeit der Apartheid. Denn die unglückselige Rassentrennung Südafrikas wurde damals auch in Namibia durchgesetzt.Mehr als 60 Prozent der Stadtbevölkerung lebt in dem Vorort Katutura. In der Sprache der Herero bedeutet Katutura "der Ort, in dem niemand leben möchte." Die Schwarzen wollten hier nicht leben. Aber sie wurden einfach per Gesetz umgesiedelt. Warum? Zur Zeit der Apartheid wollte die Stadtverwaltung aus Windhoek nach südafrikanischem Vorbild eine „weiße“ Stadt machen. Die schwarzen Familien wurden in die Außenbezirke verbannt, viele Kilometer weit weg vom Zentrum. Eines davon war Katutura.

                    

Die hier errichteten Einheitshäuser waren klein. Sie hatten eine Wohnfläche von 45 m² und genügten den bescheidenen Ansprüchen einer Familie. Das Leben fand sowieso außerhalb der Häuser und Hütten statt. Durch die intensive Besiedelung sind die Townships mit der Stadt zusammengewachsen. Heute gehört Katutura zu Windhoek.

Verkehr

Die meisten Bewohner sind mit Sammeltaxis unterwegs oder mit dem eigenen PKW. Für Überlandfahrten sind Kleinbusse unterwegs, mit denen man in die nächsten größeren Ortschaften gelangt. In der Nähe von Windhoek gibt es einen internationalen Flughafen, den Hosea Kutako Internantional. Ein kleinerer Flughafen verbindet die Hauptstadt mit den anderen Städten des Landes. Zwischen Windhoek und der Hafenstadt Walvis Bay gibt es einen Güterbahnverkehr. Denn Walvis Bay ist die wichtigste Hafenstadt Namibias. Ein kleinerer Hafen befindet sich in Lüderitz. Das Foto unten zeigt den Bahnhof von Windhoek. In Windhoek gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, auch in ganz Namibia gelten strenge Geschwindigkeitsbegrenzungen. Dennoch hat das Land weltweit eine der höchsten Raten an Verkehrstoten.

                   

Sehenswürdigkeiten in Windhoek

Die Alte Feste gehört zu den ältesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie wurde von Hauptmann Curt von Francois im Jahre 1890 erbaut und diente als Hauptquartier der Deutschen Schutztruppe. Da das Bauwerk aus ungebrannten Lehmziegeln bestand, waren ständige Reparaturarbeiten nötig. Dabei wurde die Feste immer wieder erweitert. Als Südafrika das Mandat über Namibia innehatte, diente die Alte Feste als Hauptquartier für die südafrikanischen Truppen. Heute befindet sich darin das State Museum. Für Geschichtsforscher ist dieses Museum sehenswert, denn darin ist die Geschichte Namibias während der Kolonialzeit, des Freiheitskampfes und der Unabhängigkeit dargestellt.

                    

Vor der Alten Feste stand einst das Denkmal des Südwester Reiters. Das Denkmal wurde am 27. Januar 1912, dem Geburtstag von Kaiser Wilhelm II, enthüllt. Der Bronzereiter steht mit seinem Pferd auf einem Sandsteinblock in knapp zehn Meter Höhe. Das Denkmal wurde vom Bildhauer Adolf Kürle in Gladbeck bei Berlin erschaffen und mit dem Schiff nach Namibia gebracht. Es symbolisiert den deutschen Pionier. Zugleich ehrt es mit einer Inschrift die in den Kolonialkriegen des deutschen Kaiserreiches gegen die Nama und Herero gefallenen deutschen Soldaten. Nach der Unabhängigkeit haben sich die Namibier mit ihrer Kolonialgeschichte auseinandergesetzt. Aus diesem Grund sollte der Reiter eingeschmolzen und vernichtet werden. Nach mehreren Umzügen befindet sich das umstrittene Standbild als einfaches Museumsstück innerhalb der Alten Feste.

Der Tintenpalast ist ein weiteres historisches Denkmal. Es handelt sich dabei um ein Verwaltungszentrum, das von der Bevölkerung Tintenpalast genannt wurde. Denn sie dachten, dass hier nicht viel mehr geschieht als dass beim Ausfüllen von Formularen viel Tinte verbraucht wird. Heute residiert hier die Nationalversammlung. Architekt des Tintenpalastes war der 1871 in Südwest geborene Gottlieb Redecker. Über die drei Eingangsstatuen gab es einen großen Streit. Zunächst stand dort nur die Figur des Herero -Führers und Freiheitskämpfers Hosea Kutako. Darüber ärgerten sich einige Parlamentsabgeordneter. Sie verfügten, dass die Statue Kutakos solange verhüllt bleibt, bis auch zwei weitere Freiheitskämpfer aus ihren eigenen Reihen hier aufgestellt werden: die des legendären Nama -Führer Hendrik Witbooi und des Ovambo -Priester Theophilus Hamuntubangela.

               

 

Mehr als 60 Prozent der Einwohner lebt in Katutura, einem ehemaligen Township, das während der Zeit der Apartheid entstand.

Walvis Bay

Walvis Bay ist eine namibische Stadt an der Atlantikküste. Der einstige Fischerort wurde von dem portugiesischen Seefahrer Diaz entdeckt, der von 1482 bis 1489 die Westküste Afrikas erforschte. Wegen des hohen Wal- und Fischreichtums wurde Walvis Bay für Fischer aus Nordamerika und Europa ein lukratives Fanggebiet. Außerdem hatte die Bucht für die internationalen Seewege eine große Bedeutung. Deshalb fiel sie während der Zeit der Kolonialisierung Afrikas unter verschiedene europäische Großmächte, zu diesen zählten die Briten, das einstige Deutsch-Südwestafrika und nach 1919 Südafrika. Nach dem Ende der Apartheid wurde Walvis Bay an Namibia zurückgegeben.

                       

Heute ist Walvis Bay die drittgrößte Stadt Namibias und der einzige Tiefseehafen des Landes. Es leben dort etwa 65 000 Namibier. Da das Wasser im Küstenbereich sehr sauber ist, ist Walvis Bay berühmt für hochwertige Fische, Austern und Langusten. Auf Bootstouren entlang der Küste kannst du Delphine und Robben beobachten. Mit etwas Glück siehst du auch Wale, welche die Walvis Bay regelmäßig besuchen. Auf dem Foto oben siehst du den Hafen von Walvis Bay.

Schon gewusst? Die namibische Küstenstadt Swakopmund ist die "deutscheste" Stadt in ganz Afrika. Hier kannst du im Café Treff Schwarzwälder Kirschtorte essen, eine deutsche Tageszeitung lesen und sogar deutsche Bratwurst verputzen. Die Menschen auf der Straße antworten häufig nicht auf englisch sondern in deutsch - mit Hamburger Zungenschlag!

 

Völker und Sprachen

Achtzig Prozent der Bevölkerung sind Schwarzafrikaner, fünf Prozent sind Weiße. Himba, Herero, Nama, Khoikoi und Buschmenschen leben hier ebenso wie Nachfahren weißer Siedler.

                   

Die Mehrheit der Namibier lebt auf dem Land. Das Leben ist hier noch traditionell. Die meisten betreiben Landwirtschaft und Viehzucht. Auf dem Land sind viele Namibier mit dem Eselskarren unterwegs.

Die Nama

Die Nama waren eines der ersten Bantuvölker, die aus dem Kongobecken einwanderten und sich in Namibia niederließen. Sie gehören zu den Khoi Khoi und leben im südlichen Namibia, im Namaland. Die San, die Buschleute im südlichen Afrika, bezeichnen die Nama als Brudervolk, denn sie sind Nomaden wie sie. Allerdings jagen die San, während die Nama Vieh züchten. Ihre Wanderungen werden bestimmt vom Regen und den verfügbaren Wasserstellen. Auch wenn sie längere Zeit an einem Ort verweilen, nächtigen sie in einfachen Zelthütten. Die Frauen bauen diese Zelte aus Zweigen und Stoffen in einem Tag auf. Genau so schnell sind sie auch wieder abgebaut. Die Nama leben im Einklang mit der rauen Natur. Sie werden auch "rote Nation" genannt wegen ihrer rötlichen Hautfarbe.

Die Herero
Bierbrauerinnen verkaufen frisches Bier (c) Greg WillisMartha und Simon, Einwohner von Namibia (c) Greg Willis

Die Mehrheit der Herero lebt in Namibia. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt meist als Arbeiter auf großen Farmen oder in den Städten als Händler und Handwerker. Auf dem Foto links siehst du Herero-Frauen beim Bierbrauen. Bier herzustellen ist in Namibia ausschliesslich Sache der Frauen. Rechts siehst du Einwohner von Windhoek.

Die Himba

Die Himba lebten als nomadische Jäger und Sammler im Nordwesten Namibias, im Kaokoland, am Fluss Kunene. Heute sind sie halbnomadisch. Sie betreiben Viehzucht, hauptsächlich halten sie Schafe und Rinder. Die Männer ziehen mit den Tieren von Wasserstelle zu Wasserstelle. Die Frauen bleiben zurück, sie bauen Getreide und Gemüse an. Die Himba haben sich nicht durch die Kolonisation von der europäischen Kultur beeinflussen lassen. Sie leben nahezu unberührt von der westlichen Zivilisation in Siedlungen, auch Kraals genannt. In der Hütte jeder Siedlung befindet sich der eigentliche Kraal, das Gehege für das Vieh. Darum herum stehen die Hütten des Chiefs und die Hütten seiner Frauen sowie aller anderen Angehörigen der Großfamilie. Die Hütten bestehen aus einem Gemisch von Dung und Sand. Sie haben keinen Strom, keine technischen Geräte, kein fließendes Wasser. In der Mitte der Siedlung steht ein großer Holzhaufen, auf dem morgens und abends ein Feuer brennt. Hier finden auch alle Zeremonien statt wie Hochzeiten oder Begräbnisse. Man nennt die Himba auch "das rote Volk". Mit dem roten Sand eines Natursteins, Otijze, und Ziegenfett stellen die Himbafrauen eine Paste her, mit der sie sich am ganzen Körper eincremen. Sie finden das schön, außerdem schützt die Creme ihre Haut vor der heißen Sonne.

Die San

Die San oder "Buschleute", wie sie sich selbst nennen, zählen zu den frühesten Bewohnern im südlichen Afrika. Nach neuesten Forschungen sind sie wahrscheinlich das älteste Volk der Welt. Ihre Felszeichnungen beweisen, dass sie seit mehr als 25 tausend Jahren hier leben. Sie waren Nomaden, erfahrene Jäger und Sammler. Aufgrund ihrer traditionellen Lebensweise als Nomaden wurden sie von einwandernden Bantu Völkern und europäischen Siedlern in die Wüsten und Halbwüsten verdrängt. Einige leben heute noch als Jäger oder begleiten Touristen auf Jagdausflüge. Sie zähmen wilde Tiere und setzen sie für die Jagd ein, wie dieser Buschann, der mit einem Leoparden auf die Pirsch geht.

Amtssprache ist englisch, doch man hört hier viele andere Sprachen, denn die meisten Afrikaner sprechen noch ihre Volkssprache. Auffallend ist die Sprache der Buschmenschen, die aus vielen Klicklauten besteht.

Mehr über die Bantuvölker im südlichen Afrika

Mehr über die Buschmenschen

Feiern und Feste

In Namibia stehen 13 gesetzliche Feiertage auf dem Kalender. Die Namibier sind im Feiern konsequent. Fällt ein Feiertag auf einen Sonntag, wird dieser Tag grundsätzlich am folgenden Montag nachgeholt. Nationalfeiertag ist der 21. März, dieser Tag der Unabhängigkeit wird mit farbenprächtigen Umzügen begangen. Der Hererotag  ist ein besonderer Tag. Er wird in der Stadt Okahandja am letzten Wochenende im August gefeiert. Dabei wird an die Schlacht am Waterberg gegen die deutschen Kolonialherrscher erinnert und an die mutigen Herero Führer Tjamuaha und Samuel Maharero.

                Performance namibischer Künstler (c) westerncape.gov

Schulen und Bildung

In den Städten Namibias kannst du Kindergärten und Vorschulen besuchen, wie diesen Pinocchio Kindergarten rechts im Bild. Auf dem Land sieht es nicht so gut aus.  Kinder sind Teil des Farmlebens, sie eignen sich das Schulwissen nebenher an. Auf Farmen sind Farmschulen eingerichtet, wegen der großen Entfernungen zu den nächsten Ortschaften. In diesen kleinen Schulen werden Kinder aus verschiedenen Jahrgängen gemeinsam unterrichtet. Die jüngeren Schüler profitieren von dem Wissen der Älteren.

              

Neben Farmschulen gibt es mobile Schulen. Sie ziehen durch die Siedlungen der Völker, die teilweise noch nomadisch leben wie die Nama und die Himba. Diese mobilen Schulen folgen den Wanderungen der Hirten. Sie bestehen aus einfachen Zelten und sind so schnell auf- und abgebaut wie die Zelte der Nama. Diese mobilen Schulen sind sehr wichtig, denn sie vermitteln die grundlegenden Kenntnisse westlicher Bildung auf traditionelle Weise. Dazu gehören Rechnen, Lesen und Schreiben. Umgekehrt lernen die Lehrer von den Nomaden viel über das Leben unter kargen Bedingungen, über Jagd, besondere Pflanzen und wo man Wasser findet. Die Unterrichtszeiten richten sich nach der Lebensweise der Nomaden. Der Sand ist Ersatz für eine Schultafel.

               

Schulen, Berufsschulen und Gymnasien in den Städten sind ähnlich wie unsere Schulen organisiert. Auch die Unterrichtszeiten unterscheiden sich nur wenig von unseren. Auf dem Stundenplan stehen ganz ähnliche Fächer wie auf deinem: Rechnen, Lesen, Schreiben, Geographie, Musik und Sport. In Namibia wird die Mehrsprachigkeit besonders gefördert. In Namibia gibt es übrigens die meisten deutschsprachigen Schulen und Kindergärten von ganz Afrika.  Mehr über Schulen in Afrika

Spiel und Sport in Namibia

Die Kinder spielen mit selbstgemachten Schaukeln, Wippen und Schlitten, mit denen sie Sandhügel hinunterfahren. Bei Mädchen sind Springspiele beliebt. Bei älteren Kindern sind Gruppenspiele beliebt mit festen Regeln: Versteckspiele, Abzählen, Blindekuh. Um anzuzeigen, wer »dran« ist, gibt es zahllose Abzählreime; einige davon sind so alt, dass nicht einmal die Erwachsenen genau die Bedeutung dieser Reime wissen. Jungen organisieren Wettbewerbe im Schnellaufen, Speerwerfen und Pfahlerklimmen. So wie bei uns spielen sie auch Fußball oder Rugby. Gespielt wird auf dem Land mit Bällen aus getrocknetem Kuhmist. Mädchen üben sich in Geschicklichkeitsspielen, sie basteln aus Holzperlen Hals- und Armschmuck.

Sandboarding in Swakopmund (c) terra-nova

Wüste ist langweilig? Ganz und gar nicht. Auf den Dünenkämmen des Sossusvlei kann man nämlich Sandboarden. Das Sossusvlei ist eine der eindrucksvollsten Wüstenlandschaften in der Namib. Es handelt sich bei dieser Landschaft um eine riesige Senke, die von hohen Sanddünen umschlossen ist. Nur alle 10 Jahre füllt sich die Senke nach heftigen Regenfällen mit Wasser. Dann bildet sich ein wundervoller, türkisblauer See inmitten der Wüste.

Mehr über die Namib Wüste

Wirtschaft und Bodenschätze

Namibia zählt zu den reicheren Ländern im südlichen Afrika. Nur Südafrika und Botswana sind wohlhabendere Länder. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen beträgt umgerechnet 120 EUR pro Monat. Die Mehrheit der Bevölkerung muss jedoch mit weitaus weniger Geld auskommen. Denn rund ein Drittel der Namibianer ist arbeitslos. Das ist für viele Familien schlimm, denn es gibt keine Arbeitslosenunterstützung. Die meisten Menschen mit einer guten Ausbildung versuchen im öffentlichen Dienst unterzukommen.  Denn die Arbeitsplätze sind sicher und werden gut bezahlt. Etwa 80.000 Menschen sind hier beschäftigt. Die Personalausgaben verzehren fast die Hälfte des Staatshaushalts.

Landwirtschaft

Der zweitwichtigste Wirtschaftssektor ist die Landwirtschaft. Zwar steuert sie nur einen geringen Teil zum Bruttosozialprodukt bei, jedoch arbeitet hier fast die Hälfte aller Namibianer. In Namibia ist das Wasser knapp, daher findet man Ackerbau lediglich im Otavi Dreieck, in Mariental am Hardap Stausee und entlang des Oranje Flusses im Süden.  Es gibt rund 4000 Farmen. Die großen Farmen gehören meist weißen Bauern. Sie betreiben Rinder- und Schafzucht. Fleisch und Leder werden nach Südafrika exportiert. Im Norden finden sich viele kleine Landwirte, die Rinderzucht betreiben und vor allem Hirse und Mais anbauen.  Wildfarm, Jagdfarm oder Gästefarm. Daher sind auf diesen Farmen auch zahlreiche Wildtiere zu sehen wie Zebras, Antilopen, Wildschweine, Kudus oder Springböcke.


Fischerei

Swakopmund (c) Brian McMorrow

Der Fischfang spielt eine große Rolle in Namibia. Die namibischen Gewässer sind sehr fischreich. Sie waren in den 70er Jahren durch ausländische Fangflotten illegal überfischt worden. Namibia hat daraufhin eine 200-Seemeilen-Zone eingerichtet, die nur von namibischen Unternehmen befischt werden darf. Seitdem hat sich Namibias Fischerei zu einem wichtigen Wirtschaftszweig mit guten Wachstumsraten entwickelt. Über 15 000 Menschen leben vom Fischfang, vor allem in Walvis Bay und Lüderitz. Es werden auch Fischkonserven produziert. Der überwiegende Teil der Fänge wird nach Spanien und Japan exportiert.

Bergbau und Bodenschätze

 

Namibia ist Afrikas viertgrößter Produzent von Mineralien und Diamanten.Aus dem Bergbau erzielt das Land den Großsteil seiner Einkünfte. Hier wird rund ein Fünftel des Buttosozialprodukts erwirtschaftet. Namibia zählt zu den rohstoffreichsten Ländern in Afrika. Es besitzt eine große Vielfalt an Mineralien, die zum Teil ausschließlich in Namibia vorkommen. Abgebaut werden vor allem Diamanten, Uran, Gold, Silber, Zink, Kupfer, Blei, Zinn, Marmor und Granit sowie Halbedelsteine. Nahezu die Hälfte der Exporteinnahmen im Bergbau werden allein durch Diamanten erzielt. Rechts siehst du einen großen Dioptas Edelstein von tiefgrüner Farbe.

Wo viel Bergbau betrieben wird, findet sich meist ein gut ausgebautes Schienennetz. Das Schienennetz Namibias stammt noch aus der deutschen Kolonialzeit. Es verbindet alle größeren Orte Namibias und ist aus dem Güterverkehr nicht mehr wegzudenken.

Tourismus

Die Tourismusbranche ist der drittwichtigste Faktor für die Wirtschaft von Namibia. Touristen unternehmen oft eine mehrwöchige Reise durch Namibia, um die landschaftlichen Höhepunkte zu besuchen. Zu den Highlights gehören der Etosha-Nationalpark mit seiner vielfältigen Flora und Fauna, die Dünen von Sossusvlei, der Fishfluss-Canyon, der Namib-Naukluft-Nationalpark, Twyfelfontein mit seinen Felsmalereien von steinzeitlichen Kulturen, eine Pirsch auf der Suche nach den Wüsten-Elefanten im  Nordwesten und der Skeleton Coast National Park.

 

Geschichte Namibias

Die Spuren der langen Geschichte Namibias findest du in fast jedem Winkel des Landes. Die frühesten Felszeichnungen stammen von den Buschleuten. Sie zeichneten die Tiere auf die Felswände, die damals das Bergland durchstreiften wie Elefanten, Giraffen und Antilopen. Dazu gehörten Jagdszenen und Bilder von religiösen Riten.

                       Twyfelfontain - Felsmalerei der San (c) Joachim Huber

An der Skelettküste stößt du auf die Spuren der ersten europäischen Seefahrer. Am südlichen Küstenabschnitt haben europäische Diamantensucher Geisterstädte hinterlassen. Deutsche Siedler kauften von den Herero Land ab und bauten Farmen auf. Sie waren die ersten Vorboten deutscher Regierungsvertreter, die das Land unter deutsche Kolonialherrschaft zwangen. Vor allem für die Herero begann damit eine Zeit der Kämpfe und schrecklicher Kriege.

Mehr zur Geschichte von Namibia

Namibia heute

Heute gilt Namibia als ein politisch stabiles Land. 1989 fanden die ersten freien Wahlen in Namibia statt. Die Partei siegte, die sich für die Abschaffung der Rassentrennung eingesetzt hatte: die SWAPO. Diese Abkürzung bedeutet South-West Africa People's Organisation. Die Partei kämpfte gegen Rassentrennung und setzte sich für die Unabhängigkeit der namibischen Bevölkerung von Südafrika ein. Eine neue Verfassung wurde geschrieben, nach dem Vorbild der US-amerikanischen Verfassung. Am 21. März 1990 wurde Namibia unabhängig. Seither stellt die SWAPO sowohl den Präsidenten wie auch die Regierung Namibias.

                  

Die Homelands, die Ghettos für die schwarze Bevölkerung, wurden abgeschafft. Die schwarze Bevölkerung durfte wieder in jedes Stadtviertel gehen und jedes Gebäude betreten. Moderne und traditionelle Lebensweise bestehen friedlich nebeneinander. Viele Namibier beklagen jedoch, dass zu wenig gegen die Armut unternommen wird. Auf dem Foto oben siehst du Himba-Frauen in der Stadt Opuwo.

Naturschutz wird groß geschrieben in Namibia

Was den Umwelt- und Naturschutz betrifft ist Namibia vorbildlich. Der Naturschutz ist in der Verfassung verankert. Geschützt werden Artenvielfalt und Biodiversität. Dahinter steht der grundlegende Gedanke, dass die Bedürnisse der Menschen im Einklang mit Natur und der Tierwelt stehen müssen.

Armut, Bildung und Kinderrechte

Die Bildung ist ein Schwerpunkt im modernen Namibia. Vor allem wird darauf geachtet, dass die Kinder aller Völker die gleichen Bildungschancen erhalten. Doch nicht alle Kinder profitieren davon. Mehr als die Hälfte der namibischen Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, und ein Teil lebt in großer Armut.

                    Kinder in Namibia

Besonders die Kinder leiden unter dieser wirtschaftlichen Situation. Nur ein Teil hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Gesundheitsversorgung auf dem Land liegt im Argen. Und auch die Bildung lässt zu wünschen übrig. Nur die Hälfte schließt die Grundschule ab. Viele sind gezwungen, auf den Feldern mitzuarbeiten oder die jüngeren Geschwister zu beaufsichtigen.

 

 

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