Howzit, sawubona, willkommen in Südafrika, der fabelhaften Regenbogennation im Süden des Kontinents!
Komm mit nach Südafrika, schon vor Jahrtausenden hat das wunderschöne Land im Süden von Afrika Menschen aus aller Welt angezogen. Aus dem bunten Völkergemisch von Ureinwohnern, Bantus, Asiaten, Indern und Europäern ist die heutige Regenbogennation entstanden.
Lage und Landschaften
Südafrika ist das südlichste aller afrikanischen Länder. Es liegt zwischen Atlantik und Indischem Ozean und nimmt die gesamte Südspitze des Kontinents ein. Im Norden befinden sich Namibia, Botswana, Simbabwe und Mosambik. Das Königreich Lesotho wird vollständig von Südafrika umschlossen. Swasiland liegt ganz im Osten, an der Grenze zu Mosamik.
Die berühmten Tafelberge sind das Wahrzeichen Südafrikas. Südafrika bietet eine unvergleichliche Vielfalt an Landschaften. Es gibt Wüsten, endlose Trockensavannen, Buschland, Regenwälder, Hochplateaus und fantastische Gebirgswelten mit fruchtbaren Tälern. Die langen Küsten sind mit zahllosen Lagunen und Traumstränden gesäumt.
Im Norden des Landes bildet der Limpopo Fluss die Grenze zu Botswana und Simbabwe. An seinen Ufern ragen die Limpopo Highlands auf, die in das südafrikanische Hochland übergehen.
Die Kalahari
Im Nordwesten erstreckt sich das Kalahari-Becken, das bis nach Namibia und Botswana reicht. Die Kalahari ist eine Halbwüste mit weiten Trockenflächen, auf denen nur Dünen- und Wüstengräser wachsen.
Trotz der staubtrockenen Kalahari leben hier zahlreiche Wildtiere, darunter seltene Antilopenarten wie die Oryxantilope. In der Kalahari befinden sich die Siedlungen der San, die sich Buschleute nennen. Sie leben hauptsächlich von der Jagd und zählen zu den Urvölkern Afrikas.
Das Hochland von Südafrika
Das Hochland ist das "Herz" von Südafrika, es ragt bis zu 2.000 m hoch auf. Im Nordosten wird es Bushveld genannt. Das Bushveld ist eine weite Landschaft mit sanften Bergen, die im Osten in Grasland übergeht mit Akazien- und Marulabäumen. In den niedrigeren Regionen wachsen auch Mopane- und Baobabbäume. Hier kann es sehr heiß werden, daher kommt es häufig zu Malariaplagen.
Das Bushveld ist die Heimat der großen Wildtierherden wie Antilopen, Gnus und Zebras. Diese gebirgige Gegend ist auch reich an verschiedenen Baumarten. Sie ist durchzogen von zahlreichen Bächen, Quellen und Sümpfen. Diese Landschaft zieht eine vielfältige Vogelwelt an. Eine Gruppe von Felsen, die der "Palast der Geier" genannt wird, ist die Heimat von Kap-Geiern. Sie brüten hier, denn Nahrung finden sie reichlich. Hier liegt auch der bekannte Krüger Nationalpark.
Die Hochebenen im Südwesten werden Karoos genannt, sie ähneln einer Halbwüste mit viel Gras- und Buschland. Man unterscheidet zwischen kleiner und großer Karoo, wobei die große Karoo deutlich trockener ist als die kleine Karoo. Die kleine Karoo ist von vielen Bächen und Flüssen durchzogen, daher ist die Landschaft fruchtbar. Hier gibt es zahlreiche große Farmen, auf denen Feldfrüchte, Wein und Obst angebaut werden.
Die Bergwelten in Südafrika
Zwischen Namibia und Südafrika erstreckt sich ein halbringförmiger Gebirgszug, der "große Randstufe" genannt wird. Dieser Gebirgszug entstand vor rund 120 Millionen Jahren, als der Ur-Kontinent Gondwana auseinander brach. An den Steilhängen sieht man heute noch, wie sich die Erdplatte an dieser Bruchstelle absenkte. Die große Randstufe umschließt die südafrikanische Hochebene auf drei Seiten und fällt steil ab zu den Küstenebenen.
Die Drakensberge
Der bekannteste Teil dieses Gebirgszuges sind die Drakensberge. Sie sind landschaftlich sehr eindrucksvoll und sind vermutlich das Vorbild für Tolkiens Mittelerde. Die Drakensberge sind für ihre einzigartige Pflanzen- und Tierwelt bekannt. In dem fruchtbaren Gebiet wird viel Landwirtschaft betrieben. Dazu trägt auch das milde Klima bei. In dem Gebirgszug entspringen die meisten Flüsse von Südafrika.
Das Namaqualand, der Blütengarten Afrikas
Das Namaqualand liegt im Westen Südafrikas, am Unterlauf des Oranje. Das Gebiet wird auch "wilder Westen" von Südafrika genannt. Die Steppenlandschaft bringt nur Pflanzen hervor, die auch Trockenzeiten überstehen wie Kameldornbäume, Akazien, Gräser und Sukkulenten. Die Region gehört zum Siedlungsgebiet der Nama.
Das Namaqualand wird auch Blütengarten Afrikas genannt. Denn die Hauptattraktion ist die "Wüstenblüte", die Ende August/Anfang September mit dem ersten Regen einsetzt: Dann entfaltet sich hier binnen weniger Tage aus dem trockenen Wüstenboden eine millionenfache, bunte Blütenpracht.
Die Küste
Die Küstenlinie schlängelt sich dreitausend Kilometer um Südafrika. Vom Nordwesten an der Grenze zu Namibia reicht die Küste bis in den Osten bei Mosambik. Der Atlantik begrenzt den Westen und Südwesten des Landes. Der Benguelastrom im Atlantik sorgt für kühle Temperaturen. Der Osten und Südosten wird vom Indischen Ozean begrenzt. Der Indische Ozean ist durch den Agulhas-Strom etwas wärmer als der kalte Atlantik. Das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt Afrikas, hier stoßen der atlantische und der indische Ozean aufeinander.
Beide Küstenabschnitte sind keine Badereviere, da es aufgrund der starken Strömungen sehr gefährlich ist im Meer zu schwimmen.
Schon gewusst? Bartolomeo Dias war der erste europäische Seefahrer, der das Cap erreichte. Er gab ihm den Namen Cap Agulhas, das bedeutet "Kap der Nadeln" wegen der zahlreichen Riffe. Nicht jeder Seefahrer schaffte es, den Riffen auszuweichen und strandete hier.
Die Gewässer
Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten zum Indischen Ozean. Ein Fluss macht eine Ausnahme: der Oranje mit einer Länge von 1.860 km. Er entspringt auch in den Drakensbergen, fließt aber nach Westen und mündet in den Atlantischen Ozean. Der Vaal ist ein Nebenfluss des Oranje. Der Crocodile River entspringt am Witwatersrand und ist der längste Quellfluss des Limpopo. Er versorgt fast 6 Millionen Menschen mit Wasser. An der Grenze zu Botswana vereinigt er sich mit dem Fluss Marico zum Limpopo. Der Limpopo ist der zweitlängste Fluss Afrikas, der in den Indischen Ozean mündet. Er entspringt in den Drakensbergen und fliesst in einem weiten Bogen Richtung Norden, bevor er sich zum Indischen Ozean aufmacht.
Klima:
Das Klima in Südafrika ist sehr unterschiedlich, das liegt an der landschaftlichen Vielfalt von Südafrika. Vom Wüstenklima, über subtropisches Klima bis zu mediterranem Klima bietet das Land viel Abwechslung. Die Westküste mit der Region um Kapstadt ist von mediterranem Klima bestimmt. Im Sommer herrscht warmes und trockenes Wetter. Die Winter sind allerdings kühl, aufgrund des Benguelastroms aus dem Atlantik. In der Region um Kapstadt fällt der meiste Regen in den Monaten Juni bis September, zu der Zeit ist Winter in Südafrika. An der Ostküste, wo auch Durban liegt, sorgt der Agulhasstrom für feuchtes und warmes Wetter. Der Strom aus dem Indischen Ozean sorgt für reiche Niederschläge. Das Landesinnere mit Johannesburg ist eher trocken und heiß. Nur im Sommer regnet es häufiger. Die Winter sind mild. In den höheren Lagen des Landes sind die Nächte in dieser Jahreszeit kalt und frostig.
Zum Vergleich: Mit einer Fläche von 1 221 000 km² ist Südafrika etwa dreieinhalb mal so groß wie Deutschland.
Pflanzen- und Tierwelt
Südafrika ist reich an vielfältigen Landschaften und Gewässern. In den Wüsten, Steppen, Savannen, Gebirgen und Küsten leben ganz unterschiedliche Bewohner. Die Südafrikaner sind stolz auf ihre artenreiche Tierwelt, sie haben besonders viel zum Schutz der Tierwelt unternommen. Sie haben etwa 25 Nationalparks zum Schutz wildlebender Tiere eingerichtet. Das bekannteste Naturschutzgebiet ist der Krüger Nationalpark. Hier werden vor allem die vom Aussterben bedrohten Nashörner geschützt. Fünf Ranger beschützen ein einziges Nashorn, denn die Wilderei hat in Südafrika in den letzten Jahren stark zugenommen.
Die "Big Five" leben in den Savannen
In den Savannen kann man die "Big Five" beobachten, das sind Elefant, Spitzmaulnashorn, Kaffernbüffel, Löwe und Leopard. Neben diesen großen Wildtieren ziehen zahlreiche andere Säugetiere wie Giraffen, Hyänen, Springböcke, Zebras und Kudus durch die Savannen und Steppen. Sie sind stets auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Man hat bis jetzt über 200 Arten von Säugetieren gezählt.
Paviane auf Raubzug
Affentheater in Südafrika. Es gibt viele Affenarten in Südafrika, aber die Paviane haben es zu einiger Berühmtheit gebracht. Ihr Lebensraum wird durch die wachsende Bevölkerung immer knapper. Deshalb stürmen die Tiere regelmäßig in Städte und Dörfer. Bandenmäßig gehen sie auf Raubzug, brechen in Häuser ein, klauen Schulkindern die Pausenbrote, demolieren Autos und verwüsten Vorgärten. So kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Mensch und Affe.
Die Wüstenbewohner
Woher kommen sie, wohin gehen sie? Das fragt man sich, wenn man mitten in der Wüste plötzlich einen Gemsbock sieht, Steppenzebras, Strauße oder die seltenen Wüstenelefanten. Vor allem Wüstenelefanten geben das Wissen über unterirdische Wasserquellen von Generation zu Generation weiter. Sie wandern entlang ausgetrockneter Flussbetten und erspüren tiefliegende Wasserquellen, die sie aufgraben. Zweimal am Tag benötigen sie Wasser, darauf verlassen sich andere Säugetiere, die ihnen folgen.
Die Küstenbewohner
Inzwischen werden auch die Meeresbewohner Wale und Delphine zu den "Big Five" gezählt. Zahlreiche Touristen pilgern nach Hermanus an der Westküste von Südafrika, wenn sich im September die Buckelwale einfinden und hier ihre Jungen bekommen. Wale und Delphine sind nur zwei von den etwa 2 000 Arten, die in den Flüssen und an den Küsten leben. Die zutraulichen Brillenpinguine bevölkern manche Küstenabschnitte. Hinzu kommen eine Vielzahl von Reptilien und Insekten.
Schon gewusst? Das Artensterben ist dramatisch, die biologische Vielfalt schwindet. Umso willkommener ist da eine Nachricht aus dem Atlantik. Im 18. Jahrhundert sank die Anzahl der Buckelwale von 27 000 Tieren auf nur noch 4450. Daraufhin wurde in den 1960er Jahren ein Jagdverbot erlassen. Mit Erfolg! Der Bestand der Tiere, die für ihre Gesänge berühmt sind, hat sich fast vollständig erholt!
Einheimische Vögel und Zugvögel
850 Vogelarten hat man in Südafrika gezählt. Die meisten Vögel zählen zu den einheimischen Arten wie der blaue Kranich, rechts im Bild. Er ist das Nationaltier von Südafrika. Der blaue Kranich kommt auch in Botswana und Namibia vor. Wie in allen südlichen Savannen gibt es die Webervögel, zahlreiche bunte Singvögel, seltene Geierarten, und Strauße. Einige Zugvögel aus Europa schaffen es sogar bis nach Südafrika und überwintern dort wie zum Beispiel Weißstörche aus Mecklenburg-Vorpommern.
Mehr über die Tiere der Savannen
Tshwane, die Hauptstadt von Südafrika
Offizielle Hauptstadt von Südafrika ist Tshwane, das früher Pretoria hiess. Tshwane liegt in der Provinz Gauteng, unter dem Namen Pretoris findest du die Stadt auf der Karte oben eingezeichnet. In Tshwane befindet sich der Regierungssitz, daher ist sie größer eingezeichnet als Johannesburg, die größte Stadt von Südafrika.
Johannesburg
In der Nähe von Johannesburg fand man Gold, hier begann im 19. Jahrhundert der Goldrausch. Tausende Abenteurer aus allen Kontinenten strömten in die Goldgräbersiedlung und buddelten nach den Goldnuggets. In der Township Soweto lebten einst Desmond Tutu und Nelson Mandela. Aus Nelson Mandelas Wohnsitz ist heute das Museum Mandela House und das Apartheid Museum. Von Johannesburg aus nahm die Anti-Apartheid Bewegung ihren Ausgang. Heute ist Johannesburg eine moderne Stadt mit Schulen und Universitäten, großen Versicherungen und Banken sowie vielen mittelständischen Unternehmen. Die Townships gibt es immer noch. Die Stadtverwaltung hat vieles unternommen, um das Leben in den Townships zu verbessern. Doch es gibt immer noch sehr viel zu tun, um die Bevölkerung mit den nötigsten Dingen zu versorgen wie einer funktionierenden Kanalisation, fliessendem Wasser und besseren Wohnungen. Die Einwohner selbst sind sehr aktiv, sie kümmern sich um die Verbesserung der Kindergärten und Schulen. Sie organisieren die Frischwasserversorgung und kümmern sich umeinander. Leider ist auch wahr, dass kriminelle Gangs das Leben in den Townships beherrschen.
Kapstadt liegt am südlichen Atlantik, in Western Cape. Auf dem Foto rechts siehst die Kapstadt mit den berühmten Tafelbergen. Die Stadt entstand aus einem einstigen niederländischen Handelsposten, dem Kap der guten Hoffnung. Das Wahrzeichen von Kapstadt ist die malerische Bucht mit dem Tafelberg.
In Kapstadt gibt es entweder „sehr reich“ oder „sehr arm“. In den wohlhabenden Wohnviertel stehen prunkvolle Villen, die mit elektronischen Toren und hohen Mauern gesichert sind. In den Townships rund um die großen Städte lebt ausschließlich die schwarze Bevölkerung. Die meisten wohnen in Wellblechhütten ohne fließendes Wasser und Toiletten. Es gibt zwar Supermärkte, Kindergärten und Kirchen. Jedoch ist alles sehr einfach.
Völker und Sprachen
Molweni, so begrüßt man sich auf Xhosa. Ein freundliches Hello oder Hullo ist die Begrüßung auf Aafrikans. Sawubona heißt es bei den Zulu. Das sind nur drei der vielen Sprachen, die in Südafrika gesprochen werden. Denn hier leben viele verschiedene Völker. Deswegen nennt man Südafrika die Regenbogen-Nation. Es gibt 11 Amtssprachen, mehr als in jedem anderen Land der Welt! Doch die meisten Südafrikaner sind zweisprachig.
Die Bantuvölker
Die Mehrzahl der Südafrikaner zählen zu den Zulu, Xhosa und Ndebele. Sie sind Nachfahren der Bantuvölker, die vor Jahrhunderten aus dem Kongo einwanderten. Die Xhosa gehören mit den Zulu zu den größten Völkern in Südafrika. Das Hauptsiedlungsgebiet der Xhosa liegt in der Provinz Eastern Cape. Sie waren Viehzüchter und verteidigten ihr Land gegen die Buren, die aus Europa einwanderten.
Der Alltag bei den Xhosa
Auf dem Land ist das Leben der Xhosa heute noch sehr einfach und traditionell. Sie leben in Lehmhütten, die meisten sind türkis oder gelb gestrichen, denn das sind die billigsten Farben. Fließendes Wasser gibt es nicht. Jede Hütte ist umgeben von einem Gemüsegarten. Ein Teil der Xhosa Männer züchtet noch Rinder, ein Großteil arbeitet als Wanderarbeiter. Die Frauen betreiben Feldbau, kümmern sich um die Kindererziehung und regeln den Alltag im Dorf. Mais ist ein Hauptnahrungsmittel. Die Frauen mahlen ihn per Hand. Mädchen sammeln Feuerholz, fegen die Hütte und kümmern sich um die kleineren Geschwister. Die Jungs hüten die Schweine und Ziegen. In den Großstädten haben die meisten Xhosa ihre traditionelle Lebensweise aufgegeben. Sie leben nach westlichem Vorbild in Kleinfamilien. Die Männer sind die Haupternährer, doch viele Frauen sind ebenfalls berufstätig und nehmen am gesellschaftlichen Leben teil. Auf dem Foto rechts siehst du Kinder der Xhosa. Typisch sind die Rundhütten der Xhosa, die du im Hintergrund siehst. Sie sind meist türkis angemalt, denn das ist die billigste Farbe in Südafrika.
Schon gewusst? Bekanntester Xhosa war der Anti-Apartheidkämpfer Nelson Mandela.
Mehr über die Bantuvölker in Südafrika
Die Einwanderer aus Europa und Asien
Die Nachfahren der weißen Einwanderer aus England, Portugal, Israel und den Niederlanden machen etwa ein Zehntel aus. Die Niederländer bezeichnen sich als Buren. Sie betrachten sich wie die Schwarzen als die wahren Südafrikaner. Die kleinste Bevölkerungsgruppe sind Asiaten. Sie wurden von englischen Siedlern aus den einstigen indischen und indonesischen Kolonien nach Südafrika gebracht. Sie mußten auf den Feldern arbeiten und wurden wie Sklaven behandelt.
Die Buschleute oder San
Die ältesten Südafrikaner sind die Buschleute, die auch San oder Khoisan genannt werden. Sie leben seit Jahrtausenden in den Savannen und Halbwüsten im südlichen Afrika als Jäger und Sammler. Bis zum 16. Jahrhundert waren sie in allen Ländern des südlichen Afrikas vertreten. Heute haben sie sich in die Grenzregion zwischen Namibia und Südafrika zurückgezogen. Ein Teil von ihnen lebt noch nomadisch, doch die Mehrheit wurde in Siedlungen am Rand der Kahlahari angesiedelt. Die Buschleute sind von schwarzen Völkern und weißen Siedlern in die Halbwüste im Norden zurück gedrängt worden.
Musik
In Südafrika vermischen sich traditionelle und populäre Musik in zahllosen Stilen. Viele südafrikanische Stilrichtungen basieren auf dem Jazz, aber auch Einflüsse des Pop, Reggae und Soul haben sich mit den traditionellen Gesängen und instrumentalen Klängen vermischt. Der Gospel ist eine Mischung aus europäischer Chormusik und afroamerikanischen Traditionen, die besonders der Soweto Gospel Choir bekannt gemacht hat. Kwela ist eine Musikrichtung, die aus den Townships kommt und vom Jazz beeinflusst wurde. Eine der erfolgreichsten Gruppen ist Mango Groove, die während der Apartheid gegründet wurde und aus Musikern unterschiedlicher Hautfarbe besteht. Auch Die Sängerinnen Miriam Makeba und Brenda Fassie mischen traditionelle Songs mit Jazz und Pop. Mit ihrer Kombination aus Kwela, Pop, Jazz, Swing und Blues waren sie Jahrzehnte lang erfolgreich. Im südafrikanischen Jazz werden moderne Elemente mit Folk, traditionellen Klängen und auch Klassik verbunden. Kwaito ist die Musik junger schwarzer Südafrikaner. Sie kombinieren Jazz, Hip-Hop und Township-Musik zu einem neuen, mitreißenden Stil. Im Cape Town Convention Centre findet im März/April alljährlich das Cape Town International Jazz Festival statt: In mehreren Hallen können dann Zehntausende Fans die Musik lokaler und internationaler Größen hören. Auf dem Foto links siehst du einen Trommler aus dem Volk der San, der Buschleute.
Hier kannst du einen populären Song aus Südafrika hören
Schulen und Bildung
Fast alle erwachsenen Südafrikaner haben eine Schule besucht und können lesen und schreiben, denn es herrscht Schulpflicht und die meisten Kinder kommen zum Unterricht. Die Schule beginnt um 8 Uhr, die Schüler der unteren Klassen haben am Nachmittag frei. Auf dem Lehrplan stehen ganz ähnliche Fächer wie auf deinem: Rechnen, Lesen und Schreiben, Erdkunde, Biologie, Sport und Musik. Leider bricht ein Viertel aller Kinder nach den ersten Jahren die Grundschule ab. Die Mädchen haben es besonders schwer. Es wird zwar viel getan, um ihre Bildungschancen zu verbessern. Doch besonders arme Familien erwarten von ihren Töchtern, dass sie bald zu arbeiten beginnen und selbst Geld verdienen.
Mehr über Schulen in Afrika
"Alle Menschen haben rotes Blut und weiße Knochen - und viele auch ein gutes Herz." Dieser Spruch stammt von einer Biologielehrerin in einem südafrikanischen Township.
Was Kinder in Südafrika spielen
Südafrika ist eine Nation von Fußballbegeisterten. Jeder Junge hat einen Favoriten unter den vielen Fußballclubs. Und jeder kickt in der Freizeit mit seinen Freunden, wenn ein Ball in der Nähe ist. Die Nationalmannschaft von Südafrika heißt übrigens Bafana Bafana, es bedeutet "unsere Jungs" und stammt aus der Sprache der Zulu. Auch Rugby und Polo sind beliebte Sportarten. Die Südafrikaner lieben jede Art von Wassersport, besonders Windsufen, denn die Buchten an der südlichen Küste bieten ideale Surfbedingungen. Ein beliebtes Kinderspiel ist das Rennen mit Autoreifen. Man muss sehr geschickt sein, um den wuchtigen Autoreifen zu rollen und dabei noch so schnell wie möglich zu laufen. Der Reifen darf nicht umkippen, sonst ist man aus dem Spiel. Seifenkisten zu bauen gilt als das größte Vergnügen bei Jungs. Mädchen spielen gerne Ballspiele und Geschicklichkeitsspiele, in Südafrika gibt es davon hundert verschiedene Arten. Und die meisten kann man sich mit einfachen Dingen selbst basteln.
Wirtschaft und Bodenschätze
Südafrika besitzt von allen afrikanischen Ländern die größte Wirtschaftskraft. Nur Nigeria und Ägypten besitzen eine ähnlich starke Wirtschaft. Südafrika ist reich an Gold, Diamanten und anderen wertvollen Bodenschätzen. Ein gutes Drittel seiner Exporterlöse erzielt Südafrika mit dem Verkauf von Rohstoffen. Wichtig für die Wirtschaft sind noch Finanzen und Banken, Immobilien, das verarbeitende Gewerbe und der öffentliche Dienst.
Die Landwirtschaft
Südafrika ist ein wasserarmes Land mit trockenen Böden. So kommt es, dass nur 11 Prozent des Landes sich für die Landwirtschaft eignen. Das ist nicht viel! Doch die Südafrikaner machen das beste daraus. Das liegt daran, dass ein Großteil mit künstlicher Bewässerung angebaut wird. Dazu gehören Wein, Obst, Zitrusfrüchte und Gemüse, aber auch Kartoffeln und Getreide. Zu den bekanntesten Weinorten zählen Stellenbosch und Franschhoek. Deutschland gehört zu den größten Importeuren südafrikanischer Weine. Mit diesen Produkten ist Südafrika zum drittgrößten Exporteur für landwirtschaftliche Produkte geworden. Die großen Weinanbaugebiete liegen im Western Cape.
Auch die Viehwirtschaft ist an das Klima und die Bodenbeschaffenheit in den verschiedenen Regionen angepasst. In den Trockengebieten der Karoo wird Weidewirtschaft betrieben. Im Nordwesten werden Ziegen und Schafe gehalten. In den regenreichen Gebieten werden Rinder gezüchtet. Zehn Prozent aller Südafrikaner leben von der Landwirtschaft. Doch die Löhne sind niedrig. Deshalb wandern immer mehr Menschen ab in die Städte, um in den wachsenden Industrien einen Job zu ergattern.
Der Bergbau
Südafrika ist reich an Bodenschätzen. Das Land besitzt die weltweit größten Fördermengen an Chrom, Platin, Mangan und Vanadium. Fast 90 Prozent aller Platinvorräte finden sich in Südafrikas Böden. Daneben gibt es große Vorkommen an Gold, Diamanten, Titan, Eisenerz, Antimon und Palladium. Aus dem Export erzielt Südafrika 40 bis 50 Prozent seiner Erlöse. Als eines von wenigen Ländern weltweit nutzt Südafrika seine reichen Kohlevorkommen auch zur Gewinnung von Treibstoff. Allein im Bergbau arbeiten etwa 500 000 Menschen.
Die Industrie
Südafrika ist ein industriell weit entwickeltes Land. Die Herstellung von Investitionsgütern sowie die Schwerindustrie werden immer bedeutender. Wichtige Industriezweige sind Maschinenbau, Chemie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Textilien und Bekleidung. Die zweitgrößte Industrie ist die Automobilindustrie. Vor allem Autobauer wie Volkswagen und BMW haben hier Niederlassungen gegründet. Etwa sechshundert deutsche Unternehmen sind in Südafrika vertreten.
Energie
Die Energieversorgung gewinnt Südafrika zum großen Teil aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich in Kohlekraftwerken. Südafrika hat nur ein Kernkraftwerk, in Koeberg. Zwar sollen weitere gebaut werden, doch der Widerstand in der Bevölkerung ist groß. Deshalb fördert die Regierung den Ausbau erneuerbarer Energie. Auf dem Foto rechts siehst du ein Kohlekraftwerk in der Nähe von Kapstadt.
Tourismus
Südafrika ist ein wunderschönes Reiseland. Der Tourismus wird immer wichtiger für die Wirtschaft in Südafrika. Rund 7 Millionen Menschen besuchen jährlich Südafrika und gehen auf Safari. Etwa acht bis zehn Prozent der Südafrikaner arbeiten in der Tourismusbranche. Die Regierung fördert nachhaltigen Tourismus, in vielen Gebieten wird die Bevölkerung in den Tourismus einbezogen.
Infrastruktur
Südafrika besitzt einen modernen Transportsektor, eine gute Energieversorgung und ein hoch entwickeltes Telekommunikationswesen. Der Güterverkehr soll verstärkt von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Nur mit dem Nahverkehr in Südafrika hapert es. Zwar ist in den modernen Städten wie Kapstadt und Johannesburg der Nahverkehr mit Doppelstockbussen und Sammeltaxis gut organisiert. Aber auf dem Land sind die Südafrikaner auf ein Auto angewiesen. Touristen fahren am besten mit dem Taxi oder mieten sich ein Auto. Achtung: In Südafrika wird links gefahren.
Armut und Reichtum in Südafrika
In Südafrika vergrößert sich der Unterschied zwischen Armen und Reichen stetig. Vierzig Prozent leben an der Armutsgrenze. Leider ist die schwarze Bevölkerung wirtschaftlich immer noch benachteiligt ist. Das hat sich seit dem Ende der Apartheid kaum geändert. In den ehemaligen Homelands lebt ein Großteil der schwarzen Bevölkerung. Hier ähnelt die Wirtschaft noch einem Entwicklungsland. Das Durchschnittseinkommen von Schwarzafrikanern liegt bei umgerechnet etwa 163 US Dollar. Zum Vergleich: Das Einkommen der Weißen liegt im Durchschnitt bei umgerechnet 682 US Dollar. Um die wirtschaftliche Situation der schwarzen Bevölkerung zu verbessern, versucht die ANC- Regierung, mehr schwarze Bewerber einzustellen.
Schon gewusst? Der größte Diamant wurde in Südafrika gefunden. Er wurde Cullinan genannt, nach dem Besitzer der Diamantmine, bekannt wurde er als Großer Stern von Afrika. Er wog sagenhafte 621 Gramm! Die südafrikanische Regierung kaufte ihn für 175 000 EURO und schenkte ihn König Eduard VII. von Großbritannien. Noch heute ziert er das britische Zepter.
Feiertage und Feste
In Südafrika feiert man die christlichen Feiertage Weihnachten und Ostern. Zur Weihnachtszeit ist auf der südlichen Halbkugel Sommer, also feiern viele Familien Weihnachten am Strand oder bei einem Grillfest in ihrem Garten. Dass die Christbäume oft aus Plastik sind stört niemanden. Tannen wachsen schließlich nur auf der nördlichen Halbkugel. Viele Feste erinnern an die Geschichte des Landes wie der „Tag der Menschenrechte“ am 21. März, der „Freedom Day“ am 27. April oder der „Jugend Tag“ im Juni. Seit dem Ende der Apartheid wird der 16. Dezember als „Tag der Versöhnung“ begangen. Besonders prächtig begehen die Zulu den Shaka Tag zu Ehren ihres einstigen Kriegsherrn Shaka Zulu.
Sehenswürdigkeiten in Südafrika
Südafrika ist das meist besuchte Land Afrikas. Städte wie das malerische Kapstadt mit dem Tafelberg, die indisch geprägte Hafenstadt Durban und das moderne Pretoria sind einen Besuch wert. Doch das Beste sind Südafrikas großartige Landschaften und seine reiche Tierwelt. Ob Krüger Park, Drakensberge oder das Phinda-Naturschutzgebiet, überall kannst du auf Safari gehen und Löwen, Nashörner, Giraffen oder Hyänen beobachten. Oder du machst dich mit einem Vogelbuch auf Entdeckungsreise und erkundest die buntesten Vogelarten. Natürlich solltest du auch die beiden Ozeane gesehen haben, im Westen der Atlantik mit zerklüfteten Küsten und im Süden und Osten der Indische Ozean mit weiten Sandstränden. Auf dem Foto links siehst du eine Statue von Nelson Mandela, dem südafrikanischen Freiheitskämpfer.
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Die Geschichte von Südafrika
Die Buschmenschen waren die ersten Bewohner Südafrikas. Seit mehr als 170 000 Jahren, vermutlich sogar noch länger, leben sie hier. Sie selbst nennen sich Buschmenschen, um auszudrücken, dass ihre Lebensweise von der Jagd im Buschland bestimmt wird. Manche nennen sie San. Sicher ist, dass sie mit ihren Felszeichnungen die frühesten Spuren der Zivilisation hinterlassen haben. Im ersten Jahrtausend vor Christus wanderten Bantuvölker aus dem Kongo ein. Sie begannen, die Buschmenschen zu vertreiben und das Hochland zu besiedeln. Dann kamen Seefahrer aus Asien und Europa. Im 15. Jahrhundert erkundeten portugiesische Seefahrer die Küsten des Landes. Seitdem ist Südafrika der Schauplatz von Eroberungen, Kriegen und Rassenkämpfen geworden.
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Südafrika heute
Seit zwei Jahrzehnten ist Südafrika ein demokratischer Staat. Die Regierung ist eine präsidialen Republik. Der Präsident wird vom Volk gewählt, und mehrere Parteien sind an der Regierung beteiligt. Die stärkste Partei ist der ANC, der African National Congress, der gegen die Apartheid kämpfte. Die Rassentrennung wurde 1992 abgeschafft. Zwei Drittel aller Südafrikaner stimmten dafür. Schwarze und weiße Südafrikaner regieren seitdem gemeinsam und versuchen, zu einer gerechten Form des Zusammenlebens zu finden. Was wurde bisher erreicht?
Die Ungleichheit zwischen Weißen und Schwarzen in Südafrika hat sich vergrößert
Südafrika ist ein reiches Land. Die Wirtschaft wächst stetig, doch die Regierung unternimmt zu wenig, um die Armut zu bekämpfen. In der neuen Demokratie hat sich die Elite bereichert. Ein Großteil des Landes ist noch immer in den Händen der weißen Minderheit. Nur ein Teil der Bevölkerung profitiert von dem Reichtum des Landes. Vierzig Prozent leben an der Armutsgrenze. Die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert sich von Jahr zu Jahr. Die Reichen residieren in Prunkvillen, auf Farmen und an den Küsten. Die Armen leben in den riesigen Townships, den Elendsviertel an den Stadträndern. Noch immer sind es hauptsächlich schwarze Südafrikaner, die in Armut leben. Doch auch viele Weiße verarmen immer mehr. Sie haben sich in eigenen, weißen Elendsviertel eingerichtet. Die größten Probleme sind Arbeitslosigkeit und fehlende Bildung. Unter den Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit am höchsten. Sie demonstrieren für eine bessere Ausbildung und gerechtere Löhne. Es gibt also noch vieles zu verändern in der Regenbogennation.
Kinderrechte in Südafrika
Die Kinderrechte werden seit 1990 in fast allen afrikanischen Ländern geschützt. Sie gelten auch in Südafrika. Doch wie sieht es in der Wirklichkeit aus? Seither wurde von den Regierungen vieles verbessert, was Bildung, Gesundheit, Zugang zu sauberem Wasser und Schutz vor Gewalt betrifft. Doch in zahlreichen Ländern herrscht Armut, und in armen Ländern werden Kinderrechte wenig geachtet. Das trifft auch auf Südafrika zu. Südafrika ist kein armes Land, doch fast zwei Drittel aller Kinder lebt hier in Armut. Die Grundversorgung ist oft miserabel. Viele haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft. Meist liegt es daran, dass die Väter arbeitslos sind oder dass die Mütter ihre Kinder alleine groß ziehen. Sie kommen mit den oft mickrigen Löhnen nicht alleine über die Runden. Dann müssen die ältesten Kinder mit verdienen, mit Hilfsjobs neben der Schule als Haushaltshilfe, mit Arbeiten auf den Feldern und in den Minen. So beenden auch Mädchen aus armen Verhältnissen oft nicht die Schule. Sie sind auch zu wenig vor Gewalt und Missbrauch geschützt, zu Hause wie auch in der Schule. Daher schließen sich immer mehr Eltern zusammen. Sie kämpfen gemeinsam für bessere Bedingungen für ihre Kinder.
Geschichten aus Südafrika
Die ersten Erzähler Afrikas waren die Buschmenschen. In ihren Märchen berichten sie von dem harten Leben in Steppe und Wüste. Sie erzählen uralte Geschichten über die Entstehung der Welt. Klicke auf das Bild links und höre das Märchen vom Schlangenhäuptling.
Berühmte Persönlichkeit aus Südafrika: Nelson Mandela
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